Kritik der Irish Dental Organisation

Irland: 100.000 Kindern wird die zahnärztliche Vorsorge in der Schule verweigert

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Politik
In Irland wurde 2023 mehr als 100.000 Kindern die zahnärztliche Vorsorge in der Schule verweigert, rügt die Irish Dental Organisation (IDA). Seit 2019 ging die Zahl dieser Untersuchungen um 31 Prozent zurück.

„Der Health Service Executive (HSE) kommt seiner Pflicht zur angemessenen Versorgung der Patienten im Rahmen des Gesundheitsgesetzes nicht nach", stellte Kammerpräsident Fintan Hourihan fest: “Über 50 Prozent der Schulkinder wurde im Rahmen dieses Programms der Zugang zu zahnärztlicher Versorgung verweigert, trotz eines Bevölkerungswachstums von 7,3 Prozent. Das entspricht einem Anstieg verpasster Termine um 31 Prozent seit 2019.“ Die Irish Dental Association fordert daher, dass dem öffentlichen zahnärztlichen Dienst sofort zusätzliche Ressourcen gewährt werden.

Seit 1994 empfehle die Regierung, dass Grundschulkinder in der 2., 4. und 6. Klasse zahnärztlich untersucht werden, doch obwohl im vergangenen Jahr 208.233 Kinder Anspruch auf das Programm hatten, wurden der Zahnärztekammer zufolge nur 104.488 untersucht. Diese neuesten Zahlen veranschaulichen demzufolge, wie sehr sich die Krise der zahnärztlichen Versorgung im HSE verschlimmert hat, denn 2019 hatten noch über 151.392 Schulkinder im Rahmen des HSE-Schul-Screening einen Zähne-Check.

Die Regierung hat bei der Mundgesundheit immer noch einen blinden Fleck

Die Regierung habe immer noch einen blinden Fleck, wenn es um Mundgesundheit geht, kritisiert die IDA. So zeige ein Bericht des Gesundheitsministeriums, dass die Belegschaft öffentlicher Zahnärzte zwischen 2006 und 2022 um 23 Prozent sank, verglichen mit einem Anstieg um 52 Prozent bei Krankenhausärzten und um 37,2 Prozent beim HSE-Verwaltungspersonal.

Die Regierung plane offenbar, die Kinder von privaten Zahnärzten behandeln zu lassen. Von denen sind laut IDA aber 90 Prozent der Meinung, dass die Priorität auf dem Wiederaufbau des öffentlichen zahnärztlichen Dienstes liegen sollte. „Die Regierung lässt Patienten und Zahnärzte durch Untätigkeit im Stich. Diese politische Unsicherheit erschwert die Rekrutierung im öffentlichen zahnärztlichen Dienst“, sagt Hourihan. „Nun ist eine klare Aussage des Gesundheitsministers erforderlich, um die Rekrutierung von Zahnärzten im HSE voranzutreiben.“

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