Bundesärztekammer

„Physician Assistants sind integraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung“

mg
Politik
Physician Assistants (PA) sind zu einem integralen Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden, schreibt die Bundesärztekammer (BÄK) und definiert die Aufgaben von Ärzteschaft und PAs in einem Positionspapier.

Im 21-seitigen Dokument „Physician Assistance – ein etabliertes Berufsbild im deutschen Gesundheitswesen“ beschreibt die Bundesärztekammer ausgewählte Aspekte des Berufsbildes und formuliert exemplarisch Tätigkeiten, die durch PAs sowohl im stationären als auch im ambulanten Versorgungsbereich übernommen werden können:

  • Durchführung einer standardisierten, vorbereitenden Anamneseerhebung,

  • Durchführung standardisierter Untersuchungstechniken,

  • Übernahme von Leistungen im Bereich der Diagnostik,

  • Umsetzung des Therapieplans inklusive Prozesssteuerung und Monitoring,

  • die Vermittlung und Erläuterung von standardisierten Informationsmaterialien zur Aufklärung,

  • Datenerfassung und Kommunikation von Untersuchungs- und Therapieergebnissen sowie

  • administrative und koordinatorische Tätigkeiten wie zum Beispiel die Vorbereitung von standardisierten Arztbriefen, Entlassungsbriefen und OP-Berichten, Dokumentation des Behandlungsverlaufs und ärztlicher Anordnungen, Organisation diagnostischer Untersuchungen und Konsile und Ähnliches.

Neben der Darstellung typischer Aufgaben in der ambulanten und stationären Versorgung werden auch die zentralen Studieninhalte sowie die angestrebten Kompetenzen erläutert. „Die Ärzteschaft hat frühzeitig das Potenzial der Physician Assistance erkannt und die Weiterentwicklung des Berufsbildes befördert“, betonte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt bei der Vorstellung des Papiers. „Umso mehr kommt es jetzt darauf an, die Debatte über Definition und Rolle dieses Berufsbildes in unserem Gesundheitswesen im Austausch aller Beteiligten konstruktiv weiterzuführen und zu guten Ergebnissen im Sinne der Patientinnen und Patienten zu bringen.“

Physician Assistance ist ein akademischer Gesundheitsberuf, der sich in den letzten Jahren in Deutschland dynamisch entwickelt hat. Im deutschen Gesundheitssystem etablieren sich Physician Assistants sowohl zunehmend in der ambulanten als auch schon seit einigen Jahren in der stationären Versorgung. Das aktuelle Positionspapier knüpft an das 2017 veröffentlichte Konzeptpapier „Physician Assistant – Ein neuer Beruf im Gesundheitswesen“ an.

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Physician Assistant“ der Bundesärztekammer, Erik Bodendieck, Mitglied des Vorstandes der BÄK und Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, betont, dass „angesichts des nicht einheitlichen Curriculums für Physician Assistants in Deutschland ein übergeordneter Tätigkeitsrahmen notwendig ist.“ Dies sei, so Bodendieck weiter, ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung der Rahmenbedingungen, unter denen Physician Assistants in Deutschland tätig sind. „Dazu leistet das Positionspapier einen bedeutsamen Beitrag.“

Die Haltung der Ärzteschaft zu diesem Berufsbild stelle eine wichtige Grundlage für das aktuelle, aber auch potenziell zukünftige Verständnis von Physician Assistant dar, schreibt die BÄK.. Das Positionspapier, das unter Einbeziehung der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants erarbeitet worden ist, richte sich sowohl an die Hochschulen als auch an die Praxis in der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung. Es soll als orientierender Handlungsrahmen dienen.

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