Akupunktur in großer Studie bestätigt
Der Ergebnisse der weltweit größten Akupunktur- Studie, die unter Federführung der Techniker-Krankenkasse durchgeführt wurde, erläuterte Prof. Stefan Willich von der Charité Berlin. Er ist Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie. Die Studie wurde prospektiv randomisiert an insgesamt 250 000 Patienten durchgeführt. Sie schloss Patienten mit großen Volksleiden, wie Kopfschmerzen, chronischen Nackenschmerzen oder sogar Heuschnupfen, ein (Übersicht über die Indikationen siehe Abbildung).
Die Ergebnisse sind beeindruckend: Neun von zehn Allergikern ging es auch sechs Monate nach der Behandlung noch besser sowie drei von vier Patienten mit Kopf- oder Lendenwirbelsäulenschmerzen. Noch höher lag die anhaltende Rate der Therapieerfolge bei Arthroseschmerzen (85 Prozent), Asthma (82 Prozent) und Dysmenorhöe (85 Prozent). In den drei Studienteilen wurde den Patienten entweder nur eine Standardtherapie ohne Akupunktur geboten oder sie erhielten zusätzlich zur Standardtherapie Akupunktur. Eine weitere Gruppe wurde an den orthodoxen oder an beliebigen Punkten gestochen. Interessanterweise brachte im Gegensatz zur Standardtherapie nur die Akupunktur nachhaltige Erfolge – allerdings auch, wenn – wie bei der Indikation Lendenwirbelsäulenschmerzen oder Migräne – an Punkten gestochen wurde, die nach der Lehre unwirksam sind.
Von 14 Kassen fortgeführt
Die Studie soll bis zur Zahl von 500 000 Patienten weitergeführt werden. Es interessieren in der zweiten Phase vor allem Fragen wie Nebenwirkungen oder die Wirtschaftlichkeit der Methode.
Dem Modellvorhaben der Techniker-Krankenkasse sind folgende weitere Kassen beigetreten: Handelskrankenkasse, Innungskrankenkasse Hamburg, BKK der Allianz, von Bertelsmann, BMW, Bosch, Daimler- Chrysler, Deutsche Bank, Ford, Hoechst, HypoVereinsbank und Opel sowie die Siemens- Betriebskrankenkasse.
T. U. Keil