Ausbildung und Schulung sind zentrale Bausteine!
Geht etwas kaputt, bleibt es erst einmal kaputt. Beim Besuch der Krankenhäuser in der Hauptstadt Kigali und den Städten Ruli, Butare, Musanze und Nyanza stand daher auch die Kontrolle der technischen Ausstattung auf dem Programm. Funktioniert noch alles so, wie es soll? Wo gibt es Probleme? Was kann noch verbessert werden? Mühsam ist vor allem die professionelle Wartung und Instandhaltung medizinischer Geräte: Ersatzteile für einen technisch komplexen Behandlungsstuhl sind im zentralafrikanischen Land oft sehr schwer zu organisieren. Jegliche medizinische Ausrüstung muss unter teilweise hohem bürokratischen Aufwand importiert werden. Im Februar konnten die Gäste glücklicherweise gleich mehrere Pflegegeräte übergeben. „Mit unserer Reise wollten wir natürlich unsere Kontakte pflegen und deutschen Kollegen die Situation im Land näherbringen“, berichtet der 1. Vereinsvorsitzende Dr. Franz-Josef Ratter. „Übergeordnet ging es aber auch darum, nach neuen Möglichkeiten zu schauen, wie wir unsere Arbeit langfristiger und noch nachhaltiger gestalten können.“
Das Land boomt
Dr. Jürgen Raven, 2. Vorsitzender des Vereins, ergänzt: „Die Ausbildung und Schulung von bisher weitgehend kaum vorhandenem Assistenzpersonal sind dabei zentrale Bausteine.“ Bei den ruandischen Kollegen vor Ort kommen diese Pläne gut an. Ebenso bei Dr. Zuberi Muvunyi, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums und zuständig für die Ausstattung der Krankenhäuser und Ausbildungsstätten. Beim Empfang im Gesundheitsministerium vertrat er Gesundheitsministerin Dr. Diane Gashumba – und betonte, gerade im demografisch so jungen Ruanda sei die fachliche Qualifizierung der Menschen elementar.
Das Land boomt, was mittelfristig zu einem Umdenken in der Gesundheitspolitik führt, erläuterte Muvunyi: „Seit Jahrzehnten erleben wir einen starken Anstieg der Lebenserwartung. Dabei werden Zahngesundheit und Prothetik ein immer wichtiger Faktor für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen hier.“ Um die Zahngesundheit im Alter zu sichern, muss man bei den Kleinen beginnen. Und so erlebte die Pfälzer Delegation beim Besuch von drei Schulen im Land ihre emotional intensivsten Momente. „Die Begeisterung der Kinder über die Zuwendung, das Lachen und die Freude stehen in keinerlei Relation zu den Mühen und zum Aufwand der Reise“, erzählt Ratter.