Nicht in die Stressfalle tappen
Ich hoffe, Sie haben den Sommer bisher angenehm verbringen können. Der eine oder die andere befindet sich derzeit sicher auch noch im Urlaub. Für die zm geht es nach einer kurzen Pause jetzt mit einer Doppelausgabe weiter.
In unserer Sommer-Fortbildung „Simple, advanced, complex“ gehen unsere Autorinnen und Autoren in drei Bereichen der Frage nach, wie viel sich Generalisten selbst zutrauen können und was sie besser Spezialisten überlassen sollten. Um diese Frage überhaupt beantworten zu können, ist es natürlich erst einmal erforderlich, den Schwierigkeitsgrad der vorliegenden Behandlung einigermaßen verlässlich einschätzen zu können. „Denn die ungünstigste Kombination ist, wenn wir einen vermeintlich einfachen Fall beginnen zu behandeln und es stellt sich dann heraus, dass es doch nicht so einfach ist wie gedacht“, wie Prof. Florian Beuer in seinem Vorwort zu unserer Fortbildung schreibt. Daher zeigen unsere Experten Werkzeuge, mit denen es gelingt einzuschätzen, ob es sich um eine einfache, eine fortgeschrittene oder eine komplexe Behandlung handelt.
Dann werden sich im September die Augen auf die drei ostdeutschen Bundesländer richten, in denen ein neuer Landtag gewählt wird. Am 1. September in Sachsen und Thüringen und am 22. September in Brandenburg. Wir haben die Parteien in diesen drei Ländern gefragt, welche Vorstellung sie in Sachen Gesundheitspolitik haben und wie sie die Versorgungsprobleme in den Flächenländern in den Griff bekommen wollen.
Bei der zm werfen wir ja gerne mal einen Blick über den Tellerrand – auch geografisch. Diesmal geht dieser nach Finnland, Schweden, Großbritannien – und dort auch noch nach Nordirland –sowie nach Australien. Down Under geht man jetzt restriktiv gegen Vapes vor. Die E-Zigaretten gibt seit dem 1. Juli nur noch gegen Vorlage eines Arztrezepts in Apotheken. Dies soll vor allen Dingen dem Jugendschutz dienen. Besondere Wege geht man auch in Nordirland. Für die nordirischen Zahnärzte hat die EU-Kommission jetzt eine Ausnahmeregelung in Sachen Amalgam getroffen. Nordirland und EU? Wir erklären den Sonderstatus. In Großbritannien will sich die neue Labour-Regierung daran machen, den maroden nationalen Gesundheitsdienst NHS zu sanieren. Ob diese Herkulesaufgabe gelingen kann? Und auch in Skandinavien haben die Gesundheitssysteme mit Problemen zu kämpfen. Während man in Finnland sehr vielversprechende Wege in Sachen Versorgung in der Fläche geht, so zeigt sich im viel gelobten Schweden, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt.
Dies ist auch bei manchen Studien so, die plötzlich große Beachtung in der Öffentlichkeit finden. So geschehen bei einer belgischen Studie, die eine bekannte Mundspüllösung in den Verdacht stellte, krebserregend zu sein. Dieses brisante Ergebnis fand dann einen bemerkenswerten Niederschlag in den Publikumsmedien. Grund genug für uns, sich die Studie genauer anzuschauen. Bei näherem Hinschauen fallen allerdings eklatante Fehler beim Studiendesign auf, die das vollmundig verkündete Studienergebnis als unzulässig entlarven.
Glaubhaft ist dagegen eine Metaanalyse der Universität Witten/Herdecke, die aufzeigt, dass rund 45 Prozent der Zahnärztinnen eine Burn-out-Prävalenz oder -Gefährdung haben. Besonders häufig ist unter Zahnmedizinern emotionale Erschöpfung anzutreffen. Einig sind sich die Experten darin, dass man anhaltende Anzeichen nicht ignorieren, sondern handeln sollte. Sie nennen Wege aus der Stressfalle. Um dort nicht hineinzutappen, sollten Sie diese Tipps nach dem Sommerurlaub vielleicht im Alltag berücksichtigen.
Viel Spaß bei der Lektüre
Sascha Rudat
Chefredakteur