Journalistin Marion Marschall geehrt
Kammerpräsident Dr. Karsten Heegewaldt betonte in seiner Laudatio, dass Marschall durch ihre Arbeit die journalistische Tugend in die Tat umsetze, die Dinge immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Heegewaldt: „In Zeiten der Auseinandersetzungen mit dem Gesetzgeber kommt uns als Kammer, unseren Schwesterorganisationen auf Bundesebene und in den Bundesländern vor allem anderen die Aufgabe zu, Gesundheitspolitik verantwortungsvoll zu gestalten. Dank der Journalistinnen und Journalisten, die uns kritisch begleiten, haben wir eine Stimme über die eigenen Fachkreise hinaus. Dr. Marion Marschall trägt durch ihre differenzierte Auseinandersetzung mit zahnmedizinischen Inhalten und berufspolitischen Themen wesentlich dazu bei.“
Geboren in Dessau, zog die Preisträgerin mit ihrer Familie nach Magdeburg, wo der Vater als Chefarzt in einem evangelischen Krankenhaus tätig war. Ihr Elternhaus war alles andere als systemtreu und legte damit den Grundstein für ihren bereits damals kritischen Blick auf das politische Geschehen, heißt es. 1984 siedelte sie in die Bundesrepublik über und studierte in Bonn Musik, Politik und Vergleichende Literaturwissenschaften. Nach ihrer Promotion und einem Volontariat in der Pressestelle der Bundesgeschäftsstelle des Sozialverbands VdK in Bonn war sie 2000 bis 2009 Chefin vom Dienst und stellvertretende Chefredakteurin der Zahnarzt Woche, bevor sie von 2009 acht Jahre lang die DZW beim Zahnärztlichen Fach-Verlag Herne als Chefredakteurin leitete. Seit Februar 2018 ist sie beim Quintessenz Verlag, wo sie das Online-Informationsportal aufbaute und als Chefredakteurin die „Quintessence News“ leitet.
Das Ziel: Nachricht und Meinung klar zu trennen
Ihr Bestreben sei es stets, Berufs-, Standes- und Gesundheitspolitik verlässlich und transparent darzustellen, sagte Marschall in ihrer Dankesrede. Wichtig sei es ihr dabei, Nachricht, Bericht und Meinung klar voneinander zu trennen.
Der Preis wird von der Zahnärztekammer Berlin an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich in herausragender Weise um den zahnärztlichen Berufsstand verdient gemacht haben. Namensgeber des Preises ist der Berliner Mediziner Philipp Pfaff (1713–1766). Zahnärztin Barbara Plaster, Vizepräsidentin der Kammer Berlin, ging bei ihrer Begrüßung auf die Geschichte von Philipp Pfaff und seine Gemeinsamkeit mit der diesjährigen Preisträgerin ein. Der Preis wurde nach dem königlich-preußischen Hofzahnarzt unter Friedrich II. benannt. Neben den fachlich-wissenschaftlichen Meriten, die sich Pfaff erworben habe, und seinem sozialen Engagement rücke ein weiterer Aspekt seines Lebens in den Vordergrund: seine publizistische Tätigkeit, betonte Plaster.