Mundgesundheit bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen
Das Versorgungsforschungsprojekt InSEMaP (Interaktion von Systemischen Erkrankungen und Mundgesundheit bei ambulanter Pflegebedürftigkeit) wird drei Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Ziel der Forscher ist es, die zahnärztliche Versorgung und die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern. Denn eine mangelnde Mundhygiene kann sich negativ auf systemische Erkrankungen – wie zum Beispiel am Herzen – auswirken. Dabei handelt es sich um Erkrankungen, derentwegen die Menschen unter Umständen pflegebedürftig geworden sind.
Intensivere Kooperation von Haus- und Zahnärzten angestrebt
Konkret werden die Wissenschaftler Daten zur Mundgesundheit von Pflegebedürftigen im Kontext des somatischen Gesundheitszustandes und der mundgesundheitlichen Lebensqualität erheben und analysieren. Außerdem sollen Barrieren und förderliche Faktoren von zahn- und hausärztlicher sowie pflegerischer Versorgung identifiziert werden. Eine Auswertung von Krankenkassendaten der DAK soll zudem zeigen, wie sich das zahnärztliche Besuchsverhalten nach Beginn einer Pflegebedürftigkeit verändert. Die Ergebnisse sollen das Bewusstsein von Hausärzten und Pflegepersonen für Zusammenhänge des systemischen Gesundheitszustands und die Bedeutung der zahnärztlichen Prävention verstärken und in eine intensivere Interaktion mit den Zahnärzten münden.
Fachübergreifende Forschung
Im Versorgungsforschungsprojekt InSEMaP kooperieren fachübergreifend drei UKE-Abteilungen: das Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, das Institut und die Poliklinik für Allgemeinmedizin sowie die Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung. Konsortialpartner sind die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und die DAK-Gesundheit, während die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg als Kooperationspartner mit an Bord ist.