Runder Tisch zur Vereinbarkeit von Familie & Beruf
Auf Einladung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz (MdB), kamen zum vierten Mal Vertreter der Krankenhäuser, der Ärzteschaft einschließlich des Ärztinnenbundes, der Pflegenden und der Pflegeeinrichtungen, der medizinischen Fachberufe, der Gewerkschaften, der Länder und des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen zum Runden Tisch "Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Gesundheitswesen" zusammen.
Gemeinsames Handeln gefordert
Widmann-Mauz: "Wenn wir dem prognostizierten Ärzte - und Pflegekräftemangel entgegenwirken und eine flächendeckende medizinische Versorgung ermöglichen wollen, müssen alle Verantwortlichen im Gesundheitssystem gemeinsam handeln. So müssen insbesondere die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten mit Familienaufgaben weiter verbessert werden. Mit dem Runden Tisch haben wir schon viele Ideen und Informationen bereitgestellt. Wir haben auch gesetzliche Regelungen angestoßen, damit sich für Ärztinnen Kindererziehung und Beruf besser vereinbaren lassen.“
"Maßnahmen wie die Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Aus- und Weiterbildung von Berufen im Gesundheitswesen sind Schritt für Schritt umgesetzt worden“, sagte die Staatssekretärin weiter. "So konnten auf Bundesebene mit der Änderung der Approbationsordnung für Ärzte Verbesserungen im Praktischen Jahr erzielt werden. In der kurz vor dem Abschluss stehenden Regelung der Ausbildung zum Notfallsanitäter beziehungsweise zur Notfallsanitäterin sind ebenfalls Teilzeitregelungen vorgesehen."
Hemmnisse beseitigen
Bereits auf dem zweiten Runden Tisch im Dezember 2010 wurden erste gemeinsame Empfehlungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie verabschiedet: Dazu gehören die Beseitigung von Hemmnissen in der Aus- und Weiterbildung, die Bereitstellung gezielter Informationen über gute Modelle im Krankenhaus und in der Arztpraxis sowie erste Maßnahmen zur Personalgewinnung in Alten- und Pflegeeinrichtungen. In der gestrigen Sitzung wurde der aktuelle Stand der Umsetzung dieser Empfehlungen und ihre Wirkungen in der Praxis vorgestellt.
Widmann-Mauz: "Die Bilanz unserer gemeinsamen Arbeit kann sich sehen lassen. Die von uns erarbeiteten Empfehlungen haben viel angestoßen und in einigen Bereichen des Gesundheitswesens zu wichtigen Verbesserungen für die berufstätigen Ärztinnen und Ärzte mit Familienaufgaben geführt."
So zeige sich laut Widmann-Mauz etwa, dass die beiden Internetplattformen, die für Ärztinnen und Ärzte in der Praxis und für die Pflege im Krankenhaus Informationen über gute Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten, intensiv genutzt und die Modelle nachgeahmt würden. Erfreulich sei, dass auch die auf den Runden Tisch zurückgehenden Regelungen des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes zunehmend erfolgreich genutzt würden.
Konkrete Zielvereinbarungen
Weitere Verbesserungen würden durch das kürzlich in Kraft getretene Pflege-Neuausrichtungsgesetz erwartet. Man habe aber auch auf den wachsenden Personalbedarf in der Altenpflege reagiert. Mit der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege habe die Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Verbänden konkrete Zielvereinbarungen entwickelt, durch die die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Altenpflege gefördert und die Attraktivität des Berufs- und Beschäftigungsfeldes erhöht werden könne.
Die vereinbarten Maßnahmen würden in einem Zeitraum von drei Jahren bis zum Ende des Jahres 2015 umgesetzt. Zudem könnten aus dieser Diskussion Impulse für eventuelle Änderungen im Mutterschutzgesetz ausgehen, die für einige Berufe im Gesundheitswesen von besonderer Bedeutung seien.
Vereinbart wurde, dass sich alle Beteiligten in ihren Verantwortungsbereichen weiter für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen und für notwendige Verbesserungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. Der Runde Tisch soll hierfür auch zukünftig als Plattform dienen und wird fortgesetzt.