"Klatschen allein reicht nicht"
Nachdem die Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Sabine Dittmar, klargestellt hat, dass es keinen staatlichen Corona-Bonus für Medizinische Fachangestellte (MFA) und Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) geben wird, machte sich der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) bereits vergangene Woche in der Presse Luft und organisierte eine erneute Protestaktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin-Mitte. Unterstützt wurden die demonstrierenden Angestellten aus den medizinischen Berufen auch von Vertretern der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) vor Ort.
Konstantin von Laffert, Vizepräsident der BZÄK, sagte heute auf der Demo: "Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte haben schon einen freiwilligen Bonus gezahlt. Aber darüber hinaus ist die gesellschaftliche Anerkennung aller Mitarbeiterinnen in den Praxen ebenso wichtig. Sie sind seit fast zwei Jahren extremen Belastungen ausgesetzt. Daher ist es eine Frage der Gerechtigkeit, ihnen den staatlichen Bonus ebenfalls zukommen zu lassen."
Wenn ein Bonus, dann für alle im Gesundheitswesen
Er betonte an dieser Stelle auch noch einmal, dass das Tagesgeschäft der Praxisteams seit gut zwei Jahren viele außerplanmäßige Aufgaben einschließe: "Sehr viele zusätzliche Patientenfragen: zum Quarantäneverhalten, zu Testwünschen, sehr viele Terminverschiebungen, dazu aufwendigere Dokumentationen, Bestellungen, noch zeitintensivere Hygienemaßnahmen.”
"Trotz dieser Herausforderungen soll das medizinische Fachpersonal in den Praxen nicht den staatlichen Corona-Bonus erhalten, der für die anderen Fachberufe im Gesundheitswesen angeboten wurde. Das wirkt, als wären sie nicht so wichtig. Dabei wurden sechs von sieben Corona-Patienten hierzulande durch Niedergelassene behandelt." Wenn ein Bonus ausgezahlt wird, dann für alle im Gesundheitswesen Tätigen – das sei eine Frage der Gerechtigkeit.