Falsche Freunde
„Es kann Jahrzehnte dauern, bis sich Menschen mit einer Suchterkrankung um Hilfe bemühen“, sagt Dietmar Paul. Paul ist Chefarzt an der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen und Konsiliarpsychiatrie am B ü rgerhospital Frankfurt am Main. Seit Anfang des Jahres ist er au ß erdem der ehrenamtliche Drogen- und Suchtbeauftragte der Landeszahnärztekammer und der Landesärztekammer Hessen.
Unterstellt wird eine Charakterschwäche
Ein Grund für die lange Erkrankungsdauer sei die Angst vor Stigmatisierung, berichtet sein Vorgänger, Dr. Siegmund Drexler: „Wenn jemand an Asthma leidet, sagt ihm jeder: ‚Mensch, das tut mir leid!‘. Bei Suchterkrankungen ist in unserer Gesellschaft oft die Haltung zu spüren: ‚Selber schuld!’. Betroffenen wird damit eine gewisse Charakterschwäche unterstellt – für ihre Heilung ist das sehr hinderlich“, berichtet der Internist und Kardiologie, der die Stelle des Drogen- und Suchtbeauftragten ab 2008 aufgebaut hat.
Nach einer Alkoholfahrt wurde ich von den Behörden bei meiner Landeszahnärztekammer gemeldet. Ich bekam eine Einladung zum Gespräch mit dem Drogen- und Suchtbeauftragten, der ich auch folgte. Bei diesem Treffen schlossen wir einen Vertrag über die nächsten Schritte ab. Dazu gehörte, dass ich eine Therapie mache. Sie hat mir geholfen, die Zusammenhänge meiner Abhängigkeit zu verstehen, die in engem Zusammenhang mit einer depressiven Erkrankung stand. Ich begriff, dass ich meine Krankheit über all die Jahre mit Alkohol zu „ therapieren “ versucht hatte. Die Verantwortung, die als Inhaberin einer Einzelpraxis für Personal, Abrechnung und Wirtschaftlichkeit auf meinen Schultern lastete, verschärfte das Problem. Jetzt bin ich seit zwei Jahren abstinent und besuche regelmäßig eine Selbsthilfegruppe. Ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe.
Zahnärztin und Praxisinhaberin, 56 Jahre *
Sie dient Medizinern und Medizinerinnen mit einem Suchtproblem als Anlaufstelle, melden können sich dort aber auch Menschen aus deren Umfeld. Der Drogen- und Suchtbeauftragte vermittelt Betroffene an Therapeuten und Therapieeinrichtungen und fungiert als Bindeglied zwischen ihnen und den Kammern, der hessischen Approbationsbehörde und dem Regierungspräsidium, das bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aktiv wird.
Suchtmittel Nummer eins: Alkohol
In allen Schichten der Gesellschaft sind Suchterkrankungen anzutreffen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) rauchen in Deutschland 12 Millionen Menschen, 1,6 Millionen sind abhängig von Alkohol und geschätzte 2,3 Millionen von Medikamenten. Rund 600.000 Frauen und Männer weisen einen problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen auf, etwa 500.000 zeigen ein problematisches oder sogar pathologisches Glücksspielverhalten. Außerdem ist von etwa 560.000 Onlineabhängigen in Deutschland auszugehen, informiert das BMG mit Verweis auf den Epidemiologischen Suchtsurvey aus dem Jahr 2018.
Belastbare Statistiken darüber, wie viele Mediziner abhängig sind, gibt es nicht. Nach Schätzungen des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen “ der Bundesärztekammer, Dr. Josef Mischo, ist von vier bis fünf Prozent aller Ärzte in Deutschland auszugehen. Das entspreche etwa der Häufigkeit der Suchterkrankungen in der übrigen Bevölkerung, erklärte er in einem Interview mit der Ärzte Zeitung im März 2018.
Suchtmittel Nummer eins ist laut Mischo auch unter Ärzten mit Abstand der Alkohol. Da Mediziner einen leichteren Zugang zu Medikamenten haben, sei es zudem wahrscheinlich, dass der Anteil der abhängigen Ärzte in diesem Bereich deutlich höher liegt als bei der restlichen Bevölkerung. Besonders häufig sei der Missbrauch von Opioiden, Benzodiazepinen, Ketamin und des gebräuchlichen Narkosemittels Propofol.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Sucht und Abhängigkeit oft gleichbedeutend verwendet. In ihrer offiziellen Definition verzichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber auf den Begriff „Sucht“ und spricht stattdessen von „Abhängigkeit“. Die Begründung: Der Begriff „Abhängigkeit“ lasse eine sehr viel differenziertere Unterscheidung zwischen körperlichen und psychischen Aspekten der Erkrankung zu.
Oft führen Krisen in die Krankheit
Psychische Substanzabhängigkeit ist definiert als übermächtiges, unwiderstehliches Verlangen, eine bestimmte Substanz immer wieder einzunehmen oder eine bestimmte Handlung immer wieder auszuführen. Abhängige wollen so ein Lustgefühl erlangen oder aber Unlust vermeiden. Physische Abhängigkeit manifestiert sich in einer Toleranzentwicklung, die dazu führt, dass Abhängige die Dosis immer weiter steigern. Bleibt der Konsum der Substanz oder das Ausführen der Handlung aus, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen wie Zittern, Unruhe und Schweißausbrüchen.
Im Umgang mit Abhängigkeit ist es wichtig zu unterscheiden zwischen stoffgebundener Abhängigkeit – dazu zählt der Konsum von Substanzen wie Nikotin, Alkohol, Medikamenten, Schnüffelstoffen oder illegalen Drogen – und nicht-stoffgebundener Abhängigkeit, beispielsweise Glücksspielsucht, Online-Sucht oder Arbeitssucht.
In den zehn Jahren als Drogen- und Suchtbeauftragter hatte Drexler Kontakt mit rund 350 Heilberuflern. Zehn Prozent davon waren Zahnärztinnen und Zahnärzte.
Ich litt vier Jahre lang unter Ein-und Durchschlafstörungen. Mein Hausarzt verschrieb mir daher auf Privatrezept das Benzodiazepin Lexotanil. Es half mir. Ich konnte entspannen und schlafen. Ich musste die Dosis aber schnell von einer halben auf 1,5 Tabletten pro Nacht steigern. Trotzdem blieb die Wirkung irgendwann aus. Außerdem bekam ich dauerhaft Rückenschmerzen, wogegen mir mein Hausarzt das Opioid Tilidin verschrieb. Zuletzt habe ich davon täglich bis zu 150 Milliliter genommen. Die Medikamente konnte ich mir selbst verschreiben. Damit das nicht auffällt, wechselte ich die Apotheken. Schließlich wurde ich aber doch von einer Apotheke gemeldet.
angestellte Zahnärztin, 36 Jahre *
Jede Abhängigkeits-Biografie ist – aus seiner Erfahrung – anders, dennoch gebe es Faktoren, die das Entstehen einer Erkrankung bef ö rdern. So hätten 40 Prozent aller Menschen im Lauf ihres Lebens mindestens eine schwere, psychische Krise. „ Der Anteil von Menschen mit Problemen wie Depressivität, Kontaktproblemen oder Grübeln ist in der Bevölkerung recht hoch – mit einem entsprechenden Anteil auch unter Ärzten und Zahnärzten“, führt der Mediziner aus. „Dann kommt bei manchen Menschen etwas in Gang, das ich die Kette der Biologie der Sucht nenne: Das Suchtmittel reduziert Ängste und Grübeln, es produziert Glücksgefühle und erleichtert die Kommunikation mit anderen. Aber: Irgendwann geht es nicht mehr ohne Droge. Das Potenzial, in diese Kette zu geraten, trägt jeder Mensch in sich.“
Vor diesem Hintergrund findet der Suchtexperte es bedenklich, dass viele Mediziner und Medizinerinnen beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung psychiatrische Erkrankungen ausschließen. „Blickt man auf die 40-prozentige Wahrscheinlichkeit, davon getroffen zu werden, ist das ein Fehler!“, urteilt Drexler.
Der Zugriff auf Drogen kann zum Problem werden
Abhängigkeit ist ein komplexes System. Sie entstehe im Zusammenspiel von Droge, Individuum, sozialem Umfeld sowie der Lebenssituation eines Menschen, betont auch Paul. „Hektik und Druck im Alltag von Ärzten und Zahnärzten sind sicherlich ein Risikofaktor“, meint der Psychiater. Gerade Kollegen und Kolleginnen, die eine Praxis gründen, müssten schnell in die schwarzen Zahlen kommen. Aber auch zu anderen Zeitpunkten im Lauf eines Berufslebens könne der Druck außerordentlich groß werden. Paul: „Ich erinnere mich an den Fall eines Arztes, dessen Leistungsfähigkeit im Alter abnahm. Das konnte er sehr schlecht akzeptieren. Manche Ärzte dopen dann. Dieser Arzt entschied sich schließlich jedoch dafür, jemanden zur Entlastung einzustellen. Das war kein einfacher Schritt für ihn.“
Viele suchtkranke Mediziner und Medizinerinnen erlebten in ihrem Alltag Ohnmachtsgefühle, berichten sowohl Paul als auch Drexler. Wenn dann Coping-Strategien (Bewältigungsstrategien) fehlten, um mit dem Stress und anderen belastenden Emotionen umzugehen, seien die Grenzen der Selbsthilfe irgendwann überschritten. In einer solchen Situation könne es natürlich zum Problem werden, dass Mediziner nicht nur auf legale Suchtmittel wie Alkohol Zugriff haben, sondern auch auf Medikamente.
Die hohe Belastung im Arbeitsalltag birgt laut den beiden hessischen Suchtbeauftragten eine weitere Gefahr: Wenn sich Mediziner vor Arbeit nicht retten können, rutschen sie unter Umständen in ein Helfersyndrom ab und verlieren die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen. Drexler: „Mediziner achten oft nicht ausreichend auf ihre eigene Gesundheit. Sie arbeiten viele Stunden, so dass Familie, Freunde und Hobbys vernachlässigt werden. Irgendwann fühlen sie sich dann ‚leer gelutscht‘ und Drogen erscheinen als Lösung, den Druck zu erleichtern oder sich nach einem arbeitsreichen Tag zu belohnen. Aus dem Belohnungssystem wird dann nach und nach Gewohnheit, und die Dosis muss steigen, damit das System weiter funktioniert. Abhängigkeit ist der nächste Schritt.“
Spätestens dann fingen die Betroffenen an, sich selbst zu belügen nach dem Motto: Ich kriege das hin. Wenn ich will, kann ich morgen aufhören. „Vom Verstand her wissen sie, dass etwas falsch läuft“, erzählt Drexler. „Aber da ist diese beschwichtigende Stimme im Inneren. Wenn die Drogen sprechen könnten, würden sie sagen: ‚Nimm einen Whiskey, schluck eine Pille, dann geht es dir besser. Das Zittern hört auf, du bist ein sympathischer Mensch, du kannst schlafen.‘“
„Wenn ich will, kann ich morgen aufhören“
Akute Gefahr, abhängig zu werden, besteht, wenn man anfängt, Gefühlssituationen mit Substanzen wie Alkohol oder Medikamenten zu manipulieren, wenn eine Regelhaftigkeit entsteht, wenn die Abstände des Drogenkonsums kürzer und die Dosen höher werden. Und wenn man versucht, seelische Konflikte oder Überbelastung mit Drogen zu mindern. In einer solchen Situation sollten Mediziner und Medizinerinnen immer zu einem Kollegen oder einer Kollegin gehen und nicht zur Selbstmedikation greifen, empfehlen sowohl Drexler wie Paul.
Seit ich 15 war, hatte ich Kontakt zu Drogen. Cannabis konsumierte ich regelmäßig. Später kamen LSD und Meskalin dazu und ich wurde abhängig von Kokain. Irgendwann wollte ich das nicht mehr. Mein Leben hat so nicht funktioniert. Ich habe mich dann freiwillig an den Suchtbeauftragten meiner Zahnärztekammer gewandt und eine Therapie begonnen. Ich dachte immer, dass es mir beim Konsum von Drogen um schöne Erlebnisse ging. Im Laufe meiner Therapie stellte sich aber heraus, dass ich eine bipolare Störung habe. Drogen waren mein Versuch, meine manisch-depressive Erkrankung zu überspielen.
angestellter Zahnarzt, 42 Jahre *
Besondere Verantwortung kommt aus ihrer Sicht auch den Menschen im Umfeld eines Betroffenen zu. Fast jeder Abhängige habe Menschen um sich, die ihm beim Vertuschen helfen würden. Diese Co-Abhängigkeit kann viele Gründe haben. Zum Beispiel die Angst, seine Existenzgrundlage oder sein Ansehen zu verlieren. Der Chefin heimlich Alkohol zu besorgen oder den unter Drogeneinfluss stehenden Ehemann in der Praxis krank zu melden, sei jedoch zu kurz gedacht. „Ehepartner, Mitarbeiter oder Kollegen, die lügen, sind wie eine Kerzenflamme, die die Sucht am Laufen halten“, gibt Drexler zu bedenken.
Paul betont, Angehörige müssten akzeptieren, dass Abhängigkeit eine schwere, chronische Erkrankung sei, die sie selbst nicht therapieren könnten: „Sie ist ein psychologischer und körperlicher Teufelskreislauf, aus dem man am besten mit externer, professioneller Hilfe herauskommt. “
Schweigepflicht: Niemand wird verpfiffen
Aus eigenem Antrieb melden sich 15 Prozent der Mediziner und Medizinerinnen, mit denen die hessischen Sucht- und Drogenbeauftragten Kontakt haben. Knapp ein Drittel geht auf Beschwerden von Patienten oder Mitarbeitern zurück. Der Großteil der Kollegen wird den Berufskammern jedoch von Staatsanwaltschaften und Strafgerichten gemeldet. Das geschieht über die sogenannte MiStra, die Anordnung über Mitteilungen in Strafsachen, die die Meldepflicht für straffällig gewordene Angehörige von Heilberufen regelt.
Die Angst wegen ihrer Sucht Berufsverbot zu bekommen, hält viele davon ab, sich bei ihrer Kammer zu melden. Drexler betont aber, dass die Standesvertretung kein schlechter Ansprechpartner sei: „Voraussetzung ist, dass man das Hilfsangebot fachlich gut und sensibel aufbaut. Der hessische Sucht- und Drogenbeauftragte ist deshalb mit einer Schweigepflicht ausgestattet. Wir verpfeifen niemanden. Betroffene können sich darüber hinaus auch anonym melden. Wir vermitteln sie dann an Therapeuten oder Selbsthilfegruppen für Mediziner und Medizinerinnen weiter.“
Allerdings: Hört der Drogenkonsum nicht auf, steht die Berufsausübung durchaus auf dem Spiel. Rückfälle im Rahmen einer Therapie schließt Drexler davon ausdrücklich aus: „Sie sind ein Teil der Erkrankung und können passieren. Sie können sogar sehr lehrreich sein. Aber wenn Betroffene trotz Therapie immer wieder in ein Schummel-Schema geraten oder unter Drogen arbeiten, kündige ich Sanktionen an und leite – wenn sich nichts ändert – approbationsrechtliche Schritte ein.“
Aber wer schummelt, wird sanktioniert
Am Anfang einer Therapie steht die Entgiftung. Wie lange sie dauert, kommt auf die Art der Droge an. Bei Benzodiazepinen ist dieser Prozess im Vergleich zu Alkohol langwieriger, da sich die Substanz im Gehirn anlagert und den Körper entsprechend langsam verlässt.
Auf die Entgiftung folgt die Entwöhnung. In dieser Phase wird die neu gewonnene Abstinenz stabilisiert, zum Beispiel durch Angebote wie Einzel- oder Gruppentherapie.
Um langfristig gesund zu bleiben, ist auch bei Suchterkrankungen eine gute Nachsorge wichtig. Dabei hilft der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Hier treffen sich Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und auch die Ängste und Herausforderungen kennen, die jeden ehemaligen Abhängigen beschäftigen. Im geschützten Kreis der Selbsthilfegruppe ist ein Austausch ohne Scham möglich.
Ich war schon immer schüchtern und kontaktscheu und habe mich deswegen oft einsam gefühlt. Im Studium bemerkte ich dann, dass ich mich beim Trinken von Alkohol entspannen konnte. Ich habe aufgehört, mich dauernd selbst zu beobachten. Über 20 Jahre lang habe ich jeden Tag einen Liter Sekt oder Wein getrunken, aber deswegen nie in der Praxis gefehlt oder einen Filmriss gehabt. Das änderte sich vor ein paar Jahren: Ich konnte die Alkoholmenge nicht mehr kontrollieren. Was bis dahin ein Ritual der Entspannung, oft in Gesellschaft mit anderen, gewesen war, wurde zum Geheimnis. Ich fing an, Familie und Mitarbeiter zu täuschen und anzulügen. Das ging zwei Jahre lang so. Zum Schluss habe ich auch morgens vor der Arbeit getrunken, bis ich eines Tages betrunken am Steuer von der Polizei angehalten wurde.
Zahnärztin und Praxisinhaberin, 56 Jahre *
Wer sich auf eine Therapie einlässt, hat gute Chancen, wieder gesund zu werden. Paul betont, dass Betroffene Schamgefühle hinter sich lassen sollten: „Es ist wichtig, die Abhängigkeit nicht als persönliches Versagen zu empfinden, sondern zu erfahren, dass eine Verhaltensveränderung stattgefunden hat, in die man hineingeschlittert ist und gegen die man etwas unternehmen muss – und kann.“
Den ersten Schritt in Richtung Heilung zu unternehmen, ist allerdings schwer. Das weiß Drexler aus vielen Begegnungen mit erkrankten Kolleginnen und Kollegen: „Ich habe deshalb jeden, der zu mir gekommen ist, erst einmal gelobt. Diese Kraft, die man aufbringen muss, um sich heilen zu lassen, die ist ein Lob wert. Ab dann sollte man sich nicht so sehr auf die Krankheit fokussieren, sondern darauf, dass ein besseres Leben wartet und man Schritt für Schritt seine Freiheit zurückgewinnt.“
Susanne Theisen
Freie Journalistin aus Berlin
* Die Zitate stammen aus Gesprächen des Drogen- und Suchtbeauftragten der Landesärztekammer und Landeszahnärztekammer Hessen mit Zahnärzten und Zahnärztinnen
Weitere Angebote
Infotelefon der BZgA
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat einen telefonischen Informationsdienst zur Suchtvorbeugung eingerichtet. Die Mitarbeiter beantworten Fragen zur Suchtvorbeugung und bieten Betroffenen oder Menschen aus deren Umfeld persönliche Beratung an und vermitteln sie an geeignete lokale Hilfs- und Beratungsangebote.
Fon: 0221/892031
Montag bis Donnerstag: 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Anonyme Hotline bei Suchtproblemen
Die „Sucht & Drogen Hotline“ ist ein gemeinsames Angebot der Drogennotrufe aus Berlin, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Nürnberg unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Die Mitarbeiter beraten Betroffene und Menschen aus deren Umfeld zu den Themen Drogen und Sucht – anonym und rund um die Uhr.
Fon: 01805/313031
www.sucht-und-drogen-hotline.de
Online-Selbsttest Depression
Psychische Erkrankungen befördern die Entwicklung einer Abhängigkeit. Mit dem Test der Deutschen Depressionshilfe können Sie überprüfen, wie es um Ihre psychische Gesundheit steht und ob Sie eventuell an einer Depression leiden:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline
Selbsttest
Nach einer Definition der WHO liegt eine Abhängigkeit dann vor, wenn ein Jahr lang gleichzeitig mindestens drei der folgenden Sätze zutreffen:
Ich habe den starken Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
Meine Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums ist vermindert.
Ich erlebe ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.
Ich weise in dem Sinn eine Toleranz gegen ü ber der Substanz vor, dass erh ö hte Dosen erforderlich sind, um die ursprüngliche durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
Ich beobachte an mir eine fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums sowie einen erh ö hten Zeitaufwand, um die Substanz zu konsumieren oder mich von den Folgen zu erholen.
Ich setze den Konsum der Substanz trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen fort.
Weitere Online-Selbsttests zu den Themen Abhängigkeit von Alkohol, Cannabis oder Amphetaminen finden Sie hier.
Hilfsangebote der Landeszahnärztekammern
Die Landeszahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich am Interventionsprogramm für suchtkranke (Zahn-) Ärzte/-innen (IVP) der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern.
Ansprechpartner: DS Gerald Flemming
Tel.: 0381/695357
g.flemming@zaekmv.de
Weitere Infos: www.zaekmv.de/de/zahnaerzte/services-fuer-zahnarztpraxen/interventionsprogramm-fuer-suchtkranke/
Die Landeszahnärztekammer Brandenburg beteiligt sich am Betreuungsprogramm der Landesärztekammer Brandenburg für suchtgefährdete Ärztinnen und Ärzte.
Ansprechpartner: Dr. med. Wolf Schmidt
Tel.: 0355/78010-321
Weitere Infos: www.laekb.de/files/1504BEDFE73/20181004_Flyer_Hilfsprogramm.pdf
Suchtbeauftragter der Landesärztekammer und Landeszahnärztekammer Hessen:
Dietmar Paul
Tel.: 069/97672-513
suchtbeauftragter@laekh.de
Weitere Infos: www.laekh.de/aerzte/adressen-und-links/drogen-und-suchtbeauftragter