Weltweit erste Studie

Signifikanter Zusammenhang zwischen schlechter Mundgesundheit und Fibromyalgie

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Zahnmedizin
Eine schlechte Mundgesundheit geht bei Frauen in erheblichem Maße mit einer höheren Anzahl an Migräneattacken sowie Bauch- und Körperschmerzen wie Fibromyalgie einher. Das zeigt eine neue Studie der Universität Sydney.

„Dies ist die weltweit erste Studie, die sich mit der Mundgesundheit, der Mundmikrobiota und den Schmerzen befasst, die häufig bei Frauen mit Fibromyalgie auftreten. Unsere Studie zeigt einen klaren und signifikanten Zusammenhang zwischen schlechter Mundgesundheit und Schmerzen“, sagte die leitende Forscherin, Associate Professor Joanna Harnett von der University of Sydney.

Besteht eine Beziehung zwischen oralem Mikrobiom und Nervensystem?

Die Studie identifizierte spezifische orale Mikroben, die mit bestimmten Schmerzzuständen korrelieren, was auf eine mögliche Beziehung zwischen dem oralen Mikrobiom und dem Nervensystem hindeutet.  

Die Basis für die Arbeit bildete eine Sekundäranalyse mit Frauen mit und ohne Fibromyalgie, die von Dezember 2021 bis Dezember 2022 aus der Bevölkerung in Auckland, Neuseeland, rekrutiert wurden. An der Studie nahmen 168 Frauen teil, 158 wurden in die Analyse einbezogen. Die Forschenden untersuchten die Zusammenhänge zwischen der selbstberichteten Mundgesundheit, dem oralen Mikrobiom und verschiedenen Schmerzdarstellungen bei den Probandinnen.

Die Mundgesundheit wurde anhand des WHO-Fragebogens zur Mundgesundheit beurteilt und anhand verschiedener validierter Instrumente im Hinblick auf Körperschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne und Bauchschmerzen bewertet. Es zeigten sich starke Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Schmerzen. Diese wurden jeweils mit spezifischen oralen Mikroben in Verbindung gebracht, die mithilfe der Genomtechnologie analysiert wurden.

Frauen mit der schlechtesten Mundgesundheit hatten öfter stärkere Schmerzen

Teilnehmerinnen mit der schlechtesten Mundgesundheit litten häufiger unter höheren Schmerzwerten: 60 Prozent hatten häufiger mäßige bis starke Körperschmerzen und 49 Prozent häufiger Migräne. Eine schlechtere Mundgesundheit war ein statistisch signifikanter Prädiktor für häufige und chronische Migräne. An Fibromyalgie litten 67 Prozent der Studienteilnehmerinnen.

Vier orale mikrobielle Arten aus den Gattungen Dialister, Fusobacterium, Parvimonas und Solobacterium standen unter Berücksichtigung von Alter, BMI und zugesetztem Zucker in der Nahrung in signifikantem Zusammenhang mit Schmerzen. Es wurde auch eine schwache, aber signifikante umgekehrte Korrelation zwischen der Qualität der Ernährung und der Mundgesundheit festgestellt, obwohl die Forscher anmerken, dass dies noch im Detail untersucht werden muss.

Erdrich, S., et al. (2025) An association between poor oral health, oral microbiota, and pain identified in New Zealand women with central sensitisation disorders: a prospective clinical study. Frontiers in Pain Research. doi.org/10.3389/fpain.2025.1577193.

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