ASS plus C – zwei Fliegen mit einer Klappe
Jeder Bundesbürger leidet durchschnittlich 2,2 Mal pro Jahr an einer Erkältung, jeder vierte Bundesbürger muss sich sogar mindestens dreimal pro Jahr mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit auseinander setzen. Üblicherweise werden die Beschwerden per Selbstmedikation kuriert, wobei vorwiegend Analgetika wie die Acetylsalicylsäure (ASS) eingenommen werden.
Stress erhöht die Infektanfälligkeit
Unterschätzt wird dabei häufig die gesundheitliche Bedeutung von Erkältungen. Das gilt ganz besonders bei älteren und alten Menschen, wie Professor Dr. Ron Eccles aus Cardiff bei einem Pressesymposium in Budapest betonte. Denn die Erkältung kann bei älteren Menschen schweren respiratorischen Infektionen Vorschub leisten. Diese aber sind in der Gruppe der über 75-Jährigen für mehr als 80 Prozent der Todesfälle verantwortlich! Diese Zahl verdeutlicht eindrucksvoll die enorme gesundheitliche Gefahr einer Erkältung, wobei ein 75-Jähriger diese statistisch rund 100 Mal in seinem Leben erlitten hat. Doch nicht nur ältere Menschen sind gefährdet, auch bei Kleinkindern kann eine Erkältung im schlimmsten Falle letal enden, betonte Eccles.
Wie schwer die Erkrankung verläuft, hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Alter ist vor allem der Immunstatus entscheidend. Die Jahreszeit spielt eine gewisse Rolle wie auch der Ernährungszustand des Patienten und seine Belastungssituation. „Hier ist vor allem Stress zu nennen, ein Faktor, der heutzutage immer bedeutsamer wird“, erklärte der Mediziner in Budapest.
ASS mindert den oxidativen Stress
Deutlich lindern lassen sich die Erkältungsbeschwerden durch die Einnahme von ASS. Allerdings wirkt die Substanz nicht nur analgetisch, sie hat zusätzliche Eigenschaften, wie Professor Dr. Henning Schröder aus Halle in Budapest darlegte. So nimmt ASS Einfluss auf den Transkriptionsfaktor NFkB, der seinerseits inflammatorische Prozesse steuert.
Doch ASS hat neueren Erkenntnissen zufolge sogar eindeutig antioxidative Eigenschaften. Denn es fördert die Expression von Ferritin, welches seinerseits freie Eisenionen bindet, so dass diese nicht länger oxidative Prozesse katalysieren können. Konkret unterstützt ASS damit laut Schröder die endogenen antioxidativen Mechanismen in der Zelle, ein Effekt der durchaus auch bei Erkältungskrankheiten bedeutsam sein kann. Denn über diesen Mechanismus wirkt die Acetylsalicylsäure dem oxidativen Stress entgegen und kann so wahrscheinlich die Zellen vor dem Untergang bewahren.
Für Endothelzellen wurde ein solcher Effekt bereits gezeigt, für Immunzellen ist er entsprechend zu vermuten, meint Dr. Schröder. Er betonte, dass es sinnvoll ist, bei Erkältungskrankheiten sowohl ASS als auch Vitamin C (Ascorbinsäure) einzunehmen, da die beiden Substanzen synergistische Effekte haben. Denn Vitamin C wirkt direkt antioxidativ. Es verhindert die Zerstörung von Immunzellen und stärkt die Abräumfunktion durch Phagozyten.
ASS mit Vitamin C kombinieren
Die kombinierte Einnahme von ASS und Vitamin C hat noch einen weiteren Vorteil: Denn durch die Zugabe von Ascorbinsäure werden potenzielle Nebenwirkungen von ASS auf die Magenmukosa minimiert, berichtete Professor Dr. Jan Konturek aus Stade. Ein möglicher Grund hierfür könnte darin liegen, dass die Ascorbinsäure Sauerstoffradikale eliminiert und somit verhindert, dass diese das Magenepithel schädigen. Dafür sprechen auch Beobachtungen bei Gesunden, bei denen Konturek nachgewiesen hat, dass sich die Vitamin C-Reserven im Magen unter der ASS-Einnahme abbauen. Es ist nach den Worten des Mediziners deshalb sinnvoll, dieses Phänomen durch die gleichzeitige Einnahme von Ascorbinsäure zu kompensieren.
Christine VetterMerkenicher Strasse 22450735 Köln