Zahn-Infos im Kaufhaus
Viel Trubel am Eröffnungstag des „info-z“-Beratungsstandes zwischen Kaufhauseingang und Kosmetik-/Hygieneartikelabteilung: Aufmerksam verfolgt von Funk-, Fernseh- und Printmedien stellten sich Bremer Senats- Abgeordnete – zuvorderst Präsident und Bürgermeister Henning Scherf –, Vertreter der Aufsichtsbehörden und das Management des Karstadt-Hauses zum „Shake-Hands“ mit den Spitzen der Bremer Zahnärzteschaft ein. Besonderer Blickfang auf der Eröffnungsfeier: Die von der Firma Bremer Goldschlägerei Bego gesponserte Schwimmsport-Weltmeisterin Antje Buschschulte. Sie rundete den Event mit einer Autogrammstunde ab. Bonmot für die Bremer Bürger: Ein von der Firma gestifteter Gutschein für eine Zahnsanierung, zu gewinnen durch Verlosung am Stand.
Konkrete Antworten
Aber nicht nur die „Offiziellen“ brachten am ersten Tag Arbeit für die „info-z“-Mitarbeiter: Schon in den Stunden vor der offiziellen Eröffnung startete die Kontaktarbeit mit der interessierten Laufkundschaft: „Das waren bereits konkrete fachbezogene Informationsgespräche“, durchschnittlich fünf pro Stunde an diesem Vormittag, freute sich eine der insgesamt vier für diese Aufgabe gesondert geschulten Fachberaterinnen. Künftig können die Bremer Kunden am Stand auch Termine für individuelle Gespräche mit Zahnärzten ausmachen. Aus der Bremer Kollegenschaft haben sich bisher 60 Zahnärzte für die ehrenamtliche Beratung am Stand bereit erklärt.
Wichtig dabei sei, so „info-z“-Initiator und Vorsitzender der Bremer Interessengemeinschaft unabhängiger Zahnärzte (IGUZ), Dr. Peter Zernial: „Wir sind keine Schlichtungsstelle und wir machen hier auch keine Untersuchungen.“ Aufgabe sei vielmehr die individuelle Beratung über die Möglichkeiten, Risiken und Kosten moderner Zahnmedizin sowie die Hilfe bei der Suche nach geeigneten Spezialisten. Von der Prophylaxe bis zu komplizierten Restaurationsarbeiten werden sämtliche Bereiche der Patientenfragen abgedeckt.
Ziel der Info-Offensive, die gemeinsam von IGUZ, KZV, Zahnärztekammer, FVDZ und dem Berufsverband der Kieferorthopäden geschultert wird, sei „die Förderung der Prävention und die Stärkung der Patientensouveränität. Zernial: „Der objektiv aufgeklärte, zur eigenen Zahngesundheit motivierte Patient ist auch für den einzelnen niedergelassenen Zahnarzt der liebste ‘Kunde’“.
Mut zu Ungewöhnlichem
„Zahnärzte werden immer mehr zu Gesundheitsdienstleistern“, heißt es in einem Info-Blatt zum Bremer Pilotprojekt: „Selbstbestimmung und Eigenverantwortung aller Beteiligten werden gefordert. Der Bürger und Patient benötigt dazu vor allem kompetente und vertrauenswürdige Information und Beratung, möglichst schon im Vorfeld der konkreten Konsultation eines einzelnen Zahnarztes.“
Und warum das Ganze in einem öffentlichen, konsumorientierten Haus wie Karstadt? „Zahnmedizin ist ein wichtiges, aber für Einige auch manchmal unangenehmes Thema“, weiß der „info-z“-Initiator. Auch für Zahnärzte sei es auf den ersten Blick vielleicht gewagt, sich in die Nähe einer „Wohlfühlsituation des Konsums“ zu begeben. Allerdings sei die Aufklärung in dieser für das Thema ungewöhnlichen, aber neutralen Umgebung leichter kommunizierbar. Deshalb auch Zernials Dank an das Haus Karstadt, dieses innovative Projekt mitzutragen. Ein Ansporn zur Übernahme auch in anderen Filialen Deutschlands?