49. Winterfortbildungskongress Braunlage

Viele Tipps für den Praktiker

Der diesjährige 49. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen endete wieder einmal mit einem Rekordergebnis. Fast 700 Zahnärztinnen, Zahnärzte und zahnärztliches Fachpersonal nahmen in Braunlage unter dem Generalthema „Prävention und Ästhetik“ an Seminaren und Vorträgen teil und informierten sich über die derzeitigen Möglichkeiten und künftigen Entwicklungen zu beiden Themenkreisen. Diese große Resonanz dokumentiert, welchen hohen Stellenwert die Fortbildung in der Zahnärzteschaft genießt und wie gut der Ruf des Winterfortbildungskongresses der ZKN weit über die niedersächsischen Grenzen hinaus in der Fachwelt ist

Dr. Dr. Henning Borchers, Kammerpräsident Niedersachsen, nahm in seinen Begrüßungsworten Bezug auf einen Artikel in der Wirtschaftswoche, der besagte, dass die Einführung des Euro nun die Chance biete, das Krankheitsbild der „Eurosklerosis“ zu überwinden. Mit diesem Terminus technicus sei das Erstarren in Wohlfahrtsstaaten mit viel zu hohen Belastungen und Staatsausgaben, gesetzlicher Überreglementierung und Lähmung von Eigeninitiative und Eigenverantwortung seiner Bürger gemeint. Hieran knüpfte der Präsident an und forderte, dass das verschwundene Thema „Gesundheits- und Sozialpolitik“ wieder erneut in die Debatte eingebracht werden müsse.

Zahnärzte und Patienten – großes Stimmenpotential

Ein erster Schritt in diese Richtung wird erfolgen, wenn BZÄK und KZBV gemeinsam die zahnärztlichen Vorstellungen für eine zukunftsweisende präventionsorientierte Zahnheilkunde der Öffentlichkeit vorstellen. Denn nicht nur die rund 60 000 Zahnärzte sondern auch ein Großteil der Patienten werden, da ist Borchers sich sicher, ein hohes Stimmenpotential bei der Bundestagswahl aufbringen und entsprechend ihrer Vorstellungen mit entscheiden.

Runder Tisch kein Konzept

Borchers reklamierte deutlich, dass der so genannte Runde Tisch noch kein akzeptables Konzept sei, solange dort von vornherein das Spektrum der Themen seitens der Regierung eingeschränkt werde. Auch die nebulöse Prognose, man werde die Konzepte nach den Wahlen auf den Tisch legen und umsetzen, sind weniger als das Verordnen eines Sedativums.

Überzeugendes Programm für die Fortbildung

Prof. Dr. Thomas Attin, Göttingen, hatte in der Vorbereitung mit den beiden Tagungsthemen „Prävention und Ästhetik“ in der Zahnheilkunde Bereiche ausgewählt, die in zunehmendem Maße bei der täglichen Behandlung in der Zahnarztpraxis einen größeren Stellenwert einnehmen. So standen die Prävention und die Früherkennung von Erkrankungen ebenso auf dem Programm, wie Adhäsivsysteme, Parodontalchirurgie im Rahmen der Prothetik, Techniken zur Realisierung ästhetisch anspruchsvoller Seitenzahn-Kompositrestaurationen, Füllungstherapie mit Keramik und aktuelle Verfahren in der Kariesdiagnostik. Über 22 national und international bekannte Referentinnen und Referenten gaben in rund 38 Seminaren und Vorträgen zu den wissenschaftlichen Aspekten ihre Erfahrungen und neuesten Forschungsergebnisse weiter, damit sie direkt in den Praxisalltag umgesetzt werden konnten.

Junge Generation erobert Braunlage

War es in den letzten Jahren eine eher „festgefügte“ Teilnehmergemeinschaft, die schon seit vielen Jahren den Kongress besuchte, so beginnt jetzt eine junge und neue Generation die Veranstaltung zu erobern. Wie auch in den letzten 49 Jahren, gilt er als Diskussionsforum zwischen der Zahnärzteschaft Niedersachsens und den angrenzenden Ländern, ist er ein Treffpunkt von Bekannten und Studienfreunden. Gerade bei der jüngeren Generation der Zahnärzteschaft sind die Bindungen aus der Studienzeit noch sehr intensiv. Veranstalter, die Zahnärztekammer Niedersachsen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können auf einen gelungenen und sehr erfolgreichen Kongress zurückblicken. sp/Thiel

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