Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wer in diesen Sommer hohe Erwartungen setzte, wurde zumindest vom Wetter bisher nicht enttäuscht. Das Sommerspektakel der Politik fällt für gesundheitspolitisch weit Vorausdenkende – abgesehen von ersten Vernunftszeichen beim Zahnersatz – eher „mau“ aus. Dennoch: Der Konsens der Volksparteien brachte neben Kostenentlastungen für Arbeitgeber wenigstens Ansätze struktureller Veränderungen. Nachhaltige Zukunftssicherung ist das, was Ulla Schmidt und Horst Seehofer präsentierten, aber immer noch nicht.
Sicher hat der Recht, der sagt, es hätte auch schlimmer kommen können. Aber der Mix der Parteienfärbungen aus rot, grün, schwarz und ein wenig gelb-blau brachte weitestgehend das gewohnte „grau in grau“ weiterer Kostendämpfungsmaßnahmen und Kompromisse.
Also abgesehen vom Lichtblick Zahnersatz ein wenig farbenfrohes Ergebnis, von dem man sich bald wieder abwendet, um sich wieder auf den Praxisalltag zu konzentrieren. Und der sollte nicht grau gehalten sein, verbringt man dort doch die längste Zeit des Tages. Und man hat – trotz aller politischer Rahmensetzungen – hier die Chance, sein Umfeld selbst zu gestalten, sich, seinem Team und vor allem auch seinen Patienten das Alltagsleben angenehmer zu machen.
Einmal Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie sich – abseits der rein technischen Überlegungen zu Behandlungseinheiten, Röntgengeräten und EDV-Ausstattung – mal Gedanken über ein freundliches Umfeld für ihre Patienten, Mitarbeiter und, last but not least, sich selbst gemacht? In der Regel gehören solche Überlegungen zur Kategorie „unter ferner liefen ....“.
Was im eigenen trauten Heim selbstverständlich ist, nehmen die meisten für ihr Arbeitsleben nicht so wichtig. Aber auch dort lebt man quasi in den eigenen vier Wänden. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Das Zauberwort, das auch das Praktizieren leichter macht, heißt Motivation. Ein freundliches Wartezimmer, ein einladender Empfang oder ein mit Bedacht ausgestatteter Sozialraum sind eine Form von Marketing. Da kann die richtig ausgesuchte Wandfarbe, das richtige Bild oder auch das passende Mobiliar kleine Wunder wirken, die ein erfolgreiches Arbeiten einfacher machen.
Ausstattung ist nicht nur eine Frage der Ergonomie, nicht immer die des Geldes, sondern oft eine Frage des Überlegens, des richtigen Gespürs und eines guten Know-how. Ein weites Feld, das wir in dieser Ausgabe zum Titelthema gemacht haben. Vielleicht verkürzt es noch in diesen Sommer mal den Griff zur Farbrolle oder zum Telefonhörer für das Gespräch mit Handwerkern.
Wir wünschen uns, dass Ihnen selbst und Ihren Mitarbeitern ein – trotz des politischen „Grau und Grau“ – schönes Alltags-Umfeld genau das leichter macht, was Sie Ihren Patienten möglich machen wollen: Ein sympathisches Lächeln.
Mit freundlichem Gruß
Egbert Maibach-Nagelzm-Chefredakteur