Großes Vertrauen in den Zahnarzt
Die Umfrage mit dem Titel „Wie Deutschland vorbeugt“ wurde anlässlich des gemeinsamen Pressegesprächs von Bundeszahnärztekammer und Colgate vorgestellt (siehe voranstehenden Bericht). Untersuchungsgegenstand war das Vorbeuge- und Mundpflegeverhalten der Deutschen, ihr Verhältnis zum Zahnarzt und ihre persönliche Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der zahnmedizinischen Versorgung. Außerdem von Interesse war es, das Stimmungsbild nach Einführung der Gesundheitsreform einzufangen. Hierzu hatte das Emnid-Institut im Juli 2004 insgesamt 1 065 Personen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren im Rahmen einer telefonischen Repräsentativbefragung interviewt.
Die Zahnärzte schneiden hier besonders gut ab. Bei allen Fragen rund um die richtigen und notwendigen Behandlungen sind Zahnärzte die glaubwürdigste Informationsquelle (90 Prozent). Erst mit deutlichem Abstand folgen an zweiter und dritter Stelle mit 30 beziehungsweise 29 Prozent Verbraucherschutzorganisationen und die Krankenkassen. „Das Ergebnis ist Ansporn und Verpflichtung zugleich. Diese Vertrauensbasis gilt es zu nutzen. Die Zahnärzte sollten ihrer Verantwortung gerecht werden und ein noch stärkeres Engagement in der Umsetzung der Prävention zeigen. Dazu gehören zum Beispiel individuelle Aufklärung und die Durchführung der PZR im Rahmen eines prophylaxeorientierten Praxiskonzepts“, so Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Auf die Frage, was die Bundesbürger allgemein von der Zahnärzteschaft halten, haben die Ostdeutschen mit 78 Prozent eine noch höhere Meinung als die Westdeutschen (58 Prozent). Besonders in unsicheren Zeiten – Stichwort Gesundheitsreform – scheinen die Zahnärzte damit Garanten für Orientierung und Verlässlichkeit zu sein. Das zeigt sich auch daran, dass zwei von drei Deutschen die Arbeit der Zahnärzte insgesamt positiv bewerten. Besonders auffällig: Gerade ältere Patienten im Alter zwischen 60 bis 65 Jahren haben eine hohe Meinung (73 Prozent) von der Zahnärzteschaft.
Frauen sind gesundheitsbewusster
Gefragt wurde auch, wie die Deutschen es mit den Kontrolluntersuchungen halten. Immerhin 60 Prozent der Befragten nehmen die praxisgebührenfreien Kontrolluntersuchungen zweimal im Jahr wahr. Doch große Unterschiede gibt es dabei zwischen Ost und West sowie zwischen Männern und Frauen: Während 70 Prozent der Ostdeutschen zweimal im Jahr die Kontrollbesuche in Anspruch nehmen, sind es bei den Westdeutschen nur 57 Prozent. Mit einem Anteil von 69 Prozent erweisen sich zudem die Frauen als wesentlich gesundheitsbewusster als die Männer (51 Prozent).
Deutliche Auswirkungen auf die Zahnarztbesuche hat die Einführung der Praxisgebühr: 24 Prozent wollen ihre Besuche beim Zahnarzt deswegen künftig einschränken. Und elf Prozent geben an, dass sie nur noch dann gehen wollen, wenn sie Schmerzen haben. Doch gerade die Praxisgebühr und immer höhere Eigenkostenanteile führen dazu, dass die Vorsorge hoch im Kurs steht. Denn die Patienten wollen kostspielige Behandlungen vermeiden. So nehmen beispielsweise immer mehr Menschen private Vorsorgemaßnahmen wie die professionelle Zahnreinigung (PZR) in Anspruch. 61 Prozent aller Befragten gaben an, dass schon einmal eine PZR durchgeführt wurde.