Flexibilisierung statt Spezialisierung
Im Mittelpunkt der Eröffnung des neuen Masterstudienganges stand die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Seitens der Universität Magdeburg unterzeichneten ihr Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, von Seiten der Akademie Karlsruhe Baden Württembergs Kammerpräsident Dr. Udo Lenke in seiner Funktion als Träger der Institution den Vertrag. Zuvor hatten sich ein entsprechendes Advisory Board und der Prüfungsausschuss konstituiert.
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Heners, Direktor der Akademie, der zusammen mit seinem Stellvertreter Prof. Dr. Winfried Walther den Studiengang entwickelt und vorangetrieben hat, erklärte: „Dies soll für uns der Beginn einer neuen Epoche zahnärztlicher Professionalisierung werden.“ Das Studium qualifiziere den zahnärztlichen Praktiker zu einem interdisziplinären Spezialisten, der mit allen Feldern seines Fachs vertraut sei. Neben fachlichspezifischen Fragestellungen rücke das ärztliche Denken, Entscheiden und Handeln immer mehr in den Mittelpunkt. Die Studierenden seien examinierte, approbierte und auch promovierte Zahnärzte, die ihre freiwillige Fortbildung nun in ein akademisch geformtes Programm münden ließen, das ihnen den international anerkannten Grad des „Master of Arts“ zusichere.
Mit der Universität Magdeburg haben die Karlsruher einen Kooperationspartner gefunden, der den Studiengang unter die didaktische Aufsicht einer bildungswissenschaftlichen Institution stellt. Prof. Pollmann stellte heraus, dass Magdeburg aufgeschlossen für innovative Studienkonzepte sei. So betonte denn auch Prof. Dr. Winfried Marotzki das innovative Potential, das sich (getreu der Forderung des Bologna- Prozesses der Einführung von EU-weit vergleichbaren Hochschulabschlüssen) dahinter verbirgt. Masterstudiengänge erhöhten die Integration ins Berufsleben, verbesserten die Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt und machten die Deutsche Hochschule attraktiver für ausländische Studierende. Ausführlich ging er auf Aspekte der Akkreditierung des Studienganges und auf das European Credit Transfer System ein, das bei der Leistungsbemessung mehr Gerechtigkeit biete und Anreize zur projektbezogenen Arbeit fördere. Wissensentwicklung und Qualitätsförderung würden vorangetrieben.
Idealkonkurrenz
Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, begrüßte den neuen Studiengang als „Idealkonkurrenz“ zu den vielen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten des Zahnarztes. Bei den zahlreichen Formen, die nebeneinander existierten, werde der Berufsstand noch attraktiver. Die Symbiose der renommierten Institutionen bezeichnete er als ideale Voraussetzung für die Umsetzung. „Nicht Spezialisierung, sondern Flexibilisierung des Zahnarztes ist der Weg in die Zukunft.“
Kammerpräsident Dr. Udo Lenke unterstrich, dass die Professionalität des Berufsstandes weiterentwickelt werde. Der weiteren Aufsplittung der Zahnheilkunde werde durch solche Konzepte entgegengewirkt. pr
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