Wann Muschelverzehr risikoarm ist
Lange galt der Grundsatz, dass man Muscheln nur in der kalten Jahreszeit, also den Monaten, in deren Namen ein „R“ vorkommt, verzehren soll. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. hat sich in einer eigenen Presseerklärung die Mühe gemacht, dem Sinn dieser Regel nachzugehen.
Es fand sich, dass früher, als noch keine geschlossene Kühlkette beim Transport möglich war und die Muscheln nicht in kontrollierten „Farmen“ gezogen wurden, in den Sommermonaten zwischen Mai und August tatsächlich von einem Muschelkonsum abzuraten war: In diesen Monaten kam es in den seichten Meeresbuchten, wo die Muscheln siedeln, regelmäßig zur Algenblüte. Die dabei freigesetzten Toxine speichern die Muscheln. Beim Verzehr kann es dann zur es dann zu Beschwerden bis zur Nahrungsmittelvergiftung kommen.
Heute ist zwar grundsätzlich ganzjährig der Verzehr von Muscheln möglich, da die Aufzuchtgebiete kontrolliert sind, die geernteten Muscheln auf Unbedenklichkeit hin untersucht werden und für den Transport geschlossene Kühlketten zur Verfügung stehen. Allerdings laichen die Muscheln zwischen Juni und August, was ihren Geschmack beeinträchtige, so die Ernährungsforscher. Weiterhin sei im Sommer besonders darauf zu achten, dass gekaufte Muscheln gekühlt werden und spätestens am folgenden Tag verzehrt werden sollten. Kochen sollte man nur geschlossene Muscheln, verzehren dafür aber nur Muscheln, die sich geöffnet haben. – Guten Appetit.