Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

„das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln“, meinte schon im 19. Jahrhundert der englische Philosoph Herbert Spencer. In diesem Sinne vollzieht sich in der deutschen Hochschulbildungslandschaft gerade ein Umdenkungsprozess. Neue Wege bahnen sich an.  

Die Bonner Universität hat zum Beispiel im Verlauf dieser neuen Marschrichtung ein markantes äußeres Zeichen gesetzt: Als eine der ersten großen Traditionsuniversitäten hat sie eine zentrale Absolventenfeier mit 700 Graduierten aller Fachrichtungen veranstaltet, nach angelsächsischem Muster mit Urkundenübergabe in Barett und Talar.

Nach angelsächsischem Vorbild vollzieht sich in der Hochschullandschaft derzeit aber ein viel größerer Schritt: Alle Studiengänge, in Deutschland wie auch in Europa, werden peu à peu in das duale System von Bachelor- und Masterstudiengängen überführt. Das ist eine mittlere Revolution in der Hochschullandschaft, die aber in weiten Teilen der Gesellschaft noch nicht als solche erkannt wird. Der Motor ist – wie so oft – die EU in Brüssel, der Bologna-Prozess wird die gesamte europäische Hochschullandschaft bis 2010 drastisch umkrempeln. Weg vom Elfenbeinturmdenken und hin zu mehr Arbeitsmarktbezug und Kompatibilität der Studiengänge im internationalen Raum – so lautet die Devise.

Davon ist auch die Zahnmedizin betroffen. Aufgrund ihrer Sonderstellung ergeben sich für die Fachdisziplin viele offene Fragen, aber auch große Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Weichen sind gestellt, schon gibt es zahlreiche berufsbegleitende Masterstudiengänge für Zahnärzte. Und dass der Berufszweig das Fortbildungsangebot bereits intensiv nutzt, zeigt der Run auf die Studiengänge. Der Grund, weshalb so viele Kollegen sich darauf einlassen wollen: Sie wollen lernen, fachliches Know-how mit praktischer Umsetzung in der Praxis zu verknüpfen.

Der Zahnarzt als Master – dieser neue Weg ist zukunftsträchtig. Er bietet (um im Bild Spencers zu bleiben) Bildung als Wissen, das in direktes Handeln am Patienten umsetzbar ist.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaChefin vom Dienst

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