Persönlichkeitsveränderungen im Alter sind nicht norma
Befragt wurden 1 005 Personen, annähernd drei Viertel (73 Prozent) meinten, solche Persönlichkeitsveränderungen seien übliche Begleiterscheinungen des Alterns. Lediglich 19 Prozent vermuteten, dass sich eine Krankheit dahinter verbergen könnte, acht Prozent machten keine Angaben. Hintergrund der Emnid-Studie ist, dass auffällige Verhaltensänderungen wie gesteigerte Unruhe, Aggressivität und Feindseligkeit, eine Umkehrung des Tag-Nacht-Rhythmus oder auch vermehrte depressive Verstimmungen oft frühe Anzeichen einer Alzheimer-Demenz sein können. Bemerkt man solche Störungen, wäre es folglich sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, der die Ursachen genau abklärt und frühzeitig eine wirkungsvolle Behandlung einleiten kann.
Tatsächlich aber, so offenbart nun die Untersuchung, nehmen zwar die Betroffenen und ihre Angehörigen die Symptome wahr, es werden jedoch die falschen oder gar keine Schlussfolgerungen daraus gezogen. Stattdessen leidet oft das tägliche Miteinander in der Ehe oder der Familie durch die Verhaltensstörungen in erheblichem Maße. Streit und Frust ließen sich aber vielfach vermeiden, wenn die Symptome als krankheitsbedingt erkannt, akzeptiert und richtig behandelt werden würden.
Würde die Krankheit früher erkannt, könnten zudem nicht nur die Verhaltensstörungen beseitigt, sondern auch der Krankheitsverlauf insgesamt besser beeinflusst werden, darauf weisen Alzheimer-Experten ausdrücklich hin. Könnte man rechtzeitig eine Behandlung mit den vorhandenen Antidementiva, zum Beispiel dem Schneeglöckchen-Wirkstoff Galantamin, einleiten, ließe sich das weitere Fortschreiten der Alzheimer-Demenz einige Jahre verlangsamen.
Eine Informationsbroschüre und Checklisten zur Früherkennung gibt es gegen Einsendung eines mit 1,44 Euro frankierten DIN A5-Rückumschlags beim Deutschen Grünen Kreuz, Stichwort: Alzheimer-Check, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg, oder unterhttp://www.altern-in-wuerde.desp/dgk