Ein Vierteljahrhundert im Dienst der Verbandsforschung
Angefangen hat alles im Februar 1980, als die Keimzelle des späteren IDZ als Forschungsinstitut für die zahnärztliche Versorgung (FZV) gegründet wurde. Der Auftrag lautete, wissenschaftliche Politikberatung und analytische Grundlagenarbeit zu betreiben. Zu diesem Zeitpunkt war das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) der Ärzteschaft schon entstanden, und das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen (WIdO) hatte seine Forschungsarbeit aufgenommen.
Eigene Forschungsstimme
Gedacht und geplant war damals seitens der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), eine eigene Forschungsstimme für die Sache der Zahnärzteschaft in Deutschland einzubringen. Seit dieser Zeit hat die Verbandsforschung der Zahnärzte einen eigenen institutionellen Ort gefunden, erst allein durch die KZBV und dann später, nämlich genau seit dem 1. Januar 1986, in gemeinsamer Trägerschaft mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) unter der Bezeichnung Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ).
Die Forschungsschwerpunkte von FZV beziehungsweise IDZ hatten sich sehr schnell herausgebildet. Sie haben bis zum diesjährigen Geburtstagsjubiläum ihre Gültigkeit behalten:
• Epidemiologie/Verhaltensmedizin
• Forschungsfragen der zahnärztlichen Berufsausübung
• Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung
• rechtswissenschaftliche Fragen
Auf allen Forschungsfeldern wurde in den vergangenen 25 Jahren – zum Teil in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Vertretern aus dem Hochschulbereich – eine Reihe von wichtigen Projekten aufgelegt. Dabei sind die Nationalen Mundgesundheitsstudien (DMS-Studien), die Investitionsanalysen zur zahnärztlichen Existenzgründung, die Initiierung von zahnärztlichen Qualitätszirkeln, die arbeitswissenschaftlichen Zeitaufwands- und Beanspruchungsstudien zahnärztlicher Dienstleistungen oder die für Deutschland erstmalige Standardisierung des international hoch angesehenen OHIP-Messinstrumentes zur wissenschaftlichen Erfassung der oralen Lebensqualität sicherlich ganz besonders hervorzuheben.
Guter Ruf
Das IDZ hat sich im Laufe der Zeit in der gesamten Gesundheitsforschungsszene in Deutschland, aber natürlich auch international einen außerordentlich guten Ruf erarbeitet und viele Ergebnisse der IDZ-Forschungsarbeit sind zum Nutzen der zahnärztlichen Berufsausübung in diverse Gutachten und Stellungnahmen der Gesundheits- und Sozialpolitik eingeflossen. Und auch in Richtung der großen Public Health-Forschungsverbünde mit ihren sieben Zentren in Deutschland steht das IDZ mit seiner Arbeit in einem beständigen Kontakt.
Seit 1. Januar 2000 ist im IDZ die Stabsstelle Zahnärztliche Qualitätssicherung (zzq) neu geschaffen worden. Ziel dieser institutspolitischen Entscheidung war es, die vielfältigen Entwicklungen auf dem Gebiet der medizinischen Qualitätssicherung und der Evidenzbasierten Medizin (EbM) für die Belange der Zahnärzteschaft aufzunehmen und mit Eigeninitiativen (beispielsweise Pilotleitlinien) konstruktiv zu begleiten.
Heute hat das IDZ insgesamt neun Mitarbeiter, wobei die beruflichen Qualifikationen die interdisziplinären Aufgabenstellung des Instituts widerspiegeln und gleichermaßen Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Zahnmedizin sowie Rechtswissenschaft umfassen. Gesteuert wird das IDZ durch einen Gemeinsamen Vorstandsausschuss von KZBV und BZÄK, und es verfügt über einen eigenen Forschungsetat, der hälftig von KZBV und BZÄK als Trägerorganisationen des IDZ aufgebracht wird. Das IDZ hat eine eigene Satzung und Geschäftsordnung, so dass genügend Abstand vom politischen Tagesgeschäft von BZÄK und KZBV gewährleistet ist.
Das IDZ ist aus der Versorgungs- und Diskussionslandschaft des Gesundheitswesens in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Gerade die großen Herausforderungen zu Morbiditätsentwicklungen, Demographie, Qualitätsförderung, Krankheitskostenrechnung, Leitlinienkonzepten, Manpower und Behandlungsbedarfen geben den engagierten Mitstreitern des IDZ-Betriebs eine große Themenfülle vor. zm