Wiedereinstieg für junge Mütter jetzt leicht gemacht
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt auch Zahnärztinnen und Zahnärzte vor grundsätzliche Probleme. Gesteigert werden solche Schwierigkeiten noch, wenn zum Beispiel die berühmte „Babypause“ einen zeitweiligen Ausstieg aus dem Berufsleben erzwingt. Vor allem Zahn-Medizinerinnen, die den Wiedereinstieg in die Praxisarbeit wünschen, können in der Familienphase zuweilen weder ihr Wissen auf dem aktuellen Stand halten noch die klinisch-praktischen Fertigkeiten trainieren. „Das steigert verständlicherweise die Schwellenangst vor dem Wiedereinstieg in den Zahnarztberuf“, glaubt Prof. Dr. Dr. Hans Jörg Staehle, Heidelberg, (siehe Foto). „Deshalb haben wir von der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) das Curriculum bei der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) für den ‘Wiedereinstieg ins zahnärztliche Berufsleben’ aufgelegt. Es beinhaltet die organisatorischen und berufsrechtlichen Aspekte genauso wie die theoretisch-praktische Fortbildung für die Arbeit in der Praxis“, so der DGZ-Präsident. Der Frauenanteil unter der Zahnärzteschaft wird in den kommenden Jahren nach einer Prognose des Instituts Deutscher Zahnärzte (IDZ) soweit steigen, dass er den der Männer schon in eineinhalb Jahrzehnten übertreffen wird. „Die Zahl unserer potenziellen Ansprechpartnerinnen für ein solches Curriculum steigt an, eigentlich war es schon lange an der Zeit, eine solche Wiedereinstiegshilfe anzubieten“, stellt Prof. Staehle fest. Schon die rasante Entwicklung der Diagnose-, Vorsorge- und Therapiemöglichkeiten mache ein Update für Wiedereinsteigerinnen dringend erforderlich.
Wissen auffrischen
„Unser Angebot ist in drei Bausteine aufgeteilt, die diesen Voraussetzungen Rechnung tragen“, erläutert Prof. Staehle. Theoretischpraktischer Unterricht, die Vermittlung aktueller Aspekte des Praxisalltags in Hospitationskliniken sowie die Diskussion aktueller Trends im Rahmen des Besuchs einer DGZJahrestagung mit einem themenbezogenen Workshop. Der theoretisch-praktische Unterricht, der mit einem Update in Diagnostik und Dokumentation beginnt, erfolgt in elf Wochenendkursen von jeweils 14 Stunden. Dabei wird in einer Gruppenarbeit jeweils die Planung und Durchführung des erfolgreichen Wiedereinstiegs ins Berufsleben aus unterschiedlicher Perspektive konkretisiert und vertieft. Die fachliche Fortbildung beinhaltet ein weites Spektrum unter Einbeziehung verschiedener Fachdisziplinen, wie Präventive und Restaurative Zahnheilkunde, Parodontologie, Endodontologie & Traumatologie, Kinderzahnheilkunde, Prothetik und Funktionslehre sowie Orale Medizin und Chirurgie.
Auf einem Workshop im Rahmen von DGZ-Jahrestagungen erörtern die Absolventen ihr frisch erworbenes Wissen durch die Präsentation fachbezogener Themen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit mit einer Analyse erfolgreicher und weniger erfolgreicher Strategien wird in einer zusammenfassenden Darstellung dokumentiert und den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Dies geschieht im Rahmen eines gemeinsamen Abschlusskolloquiums, bei dem auch die APW-Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme am Curriculum ausgehändigt werden. Prof. Staehle: „Wir hoffen, mit diesem Angebot Kolleginnen und Kollegen bei ihrem Entschluss zum Wiedereinstieg in die zahnärztliche Berufsausübung zu ermuntern.“
Weitere Informationen zum neuen APWCurriculum „Wiedereinstieg ins zahnärztliche Berufsleben“ sind über die Geschäftsstelle der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), Liesegangstraße 17a, 40211 Düsseldorf, Tel.: 0211/66 96 73-0, Fax: 0211/66 96 73-31 erhältlich. Hier können auch die Anmeldungen erfolgen.