Mit der schwimmenden Klinik vor Anker
Seit 14 Jahren fährt der Bremer Gesichtschirurg Dr. Lür Köper jedes Jahr drei bis sechs Wochen nach Westafrika auf das Hospitalschiff MS Anastasis, um in der schwimmenden Riesenpraxis Patienten zu behandeln. Ehrenamtlich, versteht sich. Den Aufenthalt zahlt er aus eigener Tasche. Für sein Engagement hat der 58-Jährige jetzt das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Die Anastasis gehört zur Flotte der „Mercy Ships“, die weltweit in Häfen von Entwicklungsländern einlaufen und dort als Klinik auf Zeit dienen. Fachkräfte sind an Bord immer gefragt: „Wir brauchen jede Art von Spezialchirurgen“, so Köper. „Zahnärzte, Gynäkologen oder Orthopäden.“ Die Schiffe bleiben bis zu acht Monate in einem Hafen. In dieser Zeit werden laut Köper über 6 000 Patienten behandelt. Darunter seien etwa 500 Mund-Kiefer-Patienten, berichtet der Bremer. In dem zwölf Quadratmeter großen OP-Saal nimmt er bei seinen Aufenthalten MKG- und Tumorchirurgie sowie plastische Operationen und Implantologie vor.