Eine letzte Zigarette
Doch er ist nur ein prominentes Beispiel von jährlich rund 140 000 Männern und Frauen in Deutschland, deren Körper infolge des stetigen Inhalats und der in ihm enthaltenen Giftstoffe an Krebs erkranken. Etwa fünf Millionen (weltweit) von ihnen sogar derart rapide, dass ihr Körper den Überlebenskampf aufgibt. Sie sterben. (Zahlen stammen aus Angaben des dkfz).
85 Prozent aller Lungenkrebstoten sind Raucher
Szenenwechsel: Als sie Kind war, saß sie stundenlang im Auto ihres stark rauchenden Vaters. Die Mutter hatte mit der Schwangerschaft des älteren Bruders, dem ersten Kind, ihren Dauernikotin-Konsum quittiert. Vorbildlich! Aber Irina rauchte stets mit. Damit gewöhnte sich ihr Körper schon als Kleinkind an die Droge Nikotin. Besonders schlimm war es auf langen Autofahrten, wenn der Vater, Kettenraucher, im Auto auf engstem Raum eine Pfeife oder Zigarette an der anderen ansteckte. Mit 13 dann die erste eigene Zigarette. Sie zu besorgen war nicht weiter schwer. Sie nahm sie einfach vom Küchentisch. Mit dem Vorrat des Vaters versorgte sie die ganz Clique. Als sie 16 war, versuchte sie aufzuhören. Aber da war ja noch der Gruppendruck durch die anderen, und es war schließlich chic, mit Kippe im Mund die selbst finanzierte Vespa zu reparieren.
Ehemann zu Hause und Stress mit zwei Grundschulkindern ist das Aufhören gar nicht mehr möglich. Selbst in den Schwangerschaften schaffte sie es nur, von 35 auf 15 Zigaretten pro Tag zu reduzieren. Irina ist kein Einzelfall. Ihre Kinder haben es – bis heute – scheinbar unbeschadet überstanden. Aber noch sind sie nicht selbst im „rauchfreudigen“ Alter. Ihre chronischen Bronchitiden schieben die Eltern auf die schlechte Luft in der Großstadt und fahren mit den Kindern öfters an Meer.
Dass „unbeschadet“ ein Trugschluss ist, beweisen Wissenschaftler nun in einer neuen Studie, die das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) Ende des Jahres in Heidelberg vorgestellt hat.
Dimension dramatisch unterschätzt
Die schädigende Dimension des Passivrauchens wurde bislang dramatisch unterschätzt. Tabakrauch in Innenräumen ist demnach nicht nur eine Belästigung, sondern eine Gesundheitsgefährdung mit möglicher Todesfolge, so verlautete das dkfz in seiner aktuellen Publikation, die auch über den zm-Leserservice zu beziehen ist. An den Folgen des Passivrauchens sterben in Deutschland jährlich etwa 2 140 Nichtraucher infolge einer koronaren Herzkrankheit, 770 Nichtraucher an Schlaganfall, 50 Nichtraucher an chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen und 260 Nichtraucher an Lungenkrebs. Darüber hinaus spielt Passivrauchen ebenso wie Rauchen bei der Entstehung von Kehlkopf-, Mundhöhlen-, Magen- und Speiseröhrenkrebs eine wesentliche Rolle, erhöht das Risiko für Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs und wahrscheinlich auch für Nierenkrebs. Auch für Brust- sowie Gebärmutterhalskrebs wird das Rauchen – unter anderem – verantwortlich gemacht. Dazu komme die Gefahr der Schädigung von Herz, Gefäßsystem und Lunge. Etwa 60 Säuglinge sterben pro Jahr durch Passivrauch im Haushalt sowie durch vorgeburtliche Schadstoffbelastungen, weil die Mutter oder auch der Vater während der Schwangerschaft rauchte. Die Epidemiologen Professor Dr. Ulrich Keil von der Universität Münster und Professor Dr. Heiko Becher von der Universität Heidelberg haben das ermittelt.
Irina und ihre Kinder haben also bislang Glück gehabt. Denn der Tabakqualm enthält giftige Substanzen, wie Blausäure, Ammoniak und Kohlenmonoxid, und auch eine Vielzahl krebserregender Stoffe, wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, N-Nitrosamine, aromatische Amine, Benzol, Vinylchlorid, Arsen, Cadmium, Chrom und das radioaktive Isotop Polonium 210. Da für die im Passivrauch enthaltenen krebserregenden Substanzen keine Dosis-Schwellenwerte festgestellt werden können, unterhalb derer keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten wäre, können schon kleinste Belastungen zur Entwicklung von Tumoren beitragen, so lautet es im Report des Krebsforschungszentrums.
Derzeit wird diskutiert, ob Zigarettenautomaten nur noch gegen Einlesen der Ausweis- Chipkarte die begehrten Schachteln ausgeben sollen. Außerdem soll im Sinne des Jugendschutzes über die Hälfte der vorhandenen Automaten abgebaut werden, so aktuelle Meldungen. Das Chip-System soll gewährleisten, dass Minderjährige nicht mehr so einfach an ihre „Glimmstengel“ kommen.
Nikotinschäden bei Kindern
Rauchen hat auf Kinder eine noch gefährdendere Wirkung als auf Erwachsene. Ihr Organismus ist noch nicht ausgereift und reagiert viel sensibler auf die Schadstoffe des Zigarettenrauches. Das kann sogar dazu führen, dass ihr Körperwachstum stagniert und rauchende Jugendliche auf Dauer kleiner bleiben als die nicht rauchenden Freunde.
Auch das Wachstum einzelner Organe kann negativ beeinflusst werden. Kinder, die schon in der Pubertät zu rauchen beginnen, müssen zudem mit Gefäßschäden rechnen, die eine Entwicklung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Vor allem aber werden eine ganze Reihe von Krebserkrankungen gefördert.
Nikotinabusus – und sei er nur passiv – kann darüber hinaus zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und damit zu schlechten Leistungen in der Schule führen.
Die Sucht beginnt im Bauch
Die Belastung durch Tabakrauch ist in Deutschland beträchtlich: Jährlich werden über 170 000 Neugeborene bereits im Mutterleib den Schadstoffen des Tabakrauchs ausgesetzt. Eine einzige Zigarette beschleunigt beim Embryo den Herzschlag um zehn bis zwanzig Schläge pro Minute. Auch wenn nur der Vater zu Hause raucht, ist die Rate der Fehl- und Totgeburten deutlich höher. Der Fötus nimmt über die Schleimhäute sowie die Haut der Mutter die suchterregenden Schadstoffe auf. Diese gelangen so in den Blutkreislauf des Ungeborenen und bleiben hier über Stunden oder Tage in einer derart hohen Konzentration angeflutet, dass ein Pegelabfall bereits erste Entzugssymptome hervorrufen würde. Viele Gynäkologen empfehlen in der Schwangerschaft rauchenden Frauen, nicht zu stillen, um das Kind wenigstens nicht noch zusätzlich über die Muttermilch zu belasten. Diese Neugeborenen machen in aller Regel einen Entzug durch – mit allen körperlichen (und seelischen) Konsequenzen. Im Volksmund sind sie als so genannte „Schreikinder“ bekannt. Körperliche Schäden oder starke Verhaltens-Störungen, wie unter anderem auch das AHDS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätssyndrom), zeigen sich erst in den folgenden Lebensjahren. Dann ist es für eine sinnvolle Therapie aber meistens zu spät und es bleibt nur die Reue.
Endlich rauchfrei speisen
Es muss ja nicht gleich zum Schlimmsten kommen: Wer zum Beispiel im Restaurant in der Nähe eines Rauchers sein Essen genießt (?) oder arbeitet, erfährt am eigenen Körper, dass der Passivrauch akut die Atemwege reizt und zu Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung, erhöhter Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen und Schwindel führen kann. Zumindest brennen die Augen. Ganz abgesehen davon, dass das leckere Essen nicht mehr so gut schmeckt, wie daheim, weil ja die Geschmacksnerven den Störreizen extrem ausgesetzt sind. Kurzum, der Gestank verdirbt den Appetit. Einzelne Symptome können bereits bei kurzzeitiger Belastung auftreten.
Keine Lösung für dieses Dilemma sind die – zwar gut gemeinten – rauchfreien Zonen in Kantinen, Fastfood-Ketten und Restaurants. Es gilt heute als bewiesen, dass ein einziger Raucher die Luft eines Speisesaales derartig schädigen kann, dass es vollkommen egal ist, ob der Gast in der rauchfreien Zone sitzt oder nicht – denn die Luft ist bei beiden gleich schlecht. Man vergleiche den Nutzeffekt nur mit der bekannten Situation im Schwimmbad, wo das Seil im Schwimmbecken etwa links die Abteilung für „Pinkler“ und rechts die für „Nichtpinkler“ markieren würde.
Besonders der Gesundheitsminister in Bayern, Werner Schnappauf, macht beim Nichtraucherschutz in Gaststätten weiter Tempo. So kündigte er für den Herbst 2006 eine repräsentative Untersuchung über die tatsächliche Zahl der rauchfreien Gaststätten und Hotels an. Seinen Forderungen nach, müssen bis zum Ende 2006 die Hälfte aller Hotels und Gaststätten in Bayern qualifizierte Nichtraucherangebote bereit halten. Eine Aktion des „nichtraucherfreundlichen“ Hotel- und Gaststättenverbands ist bereits ins Leben gerufen und fleißig an der Arbeit, die über Jahre nikotingeschwängerten Gardinen, Polster, Tischdecken, Teppiche und vor allem Aschenbecher zu entsorgen.
Ein rauchfreier Arbeitsplatz sowie rauchfreie Restaurants und Gaststätten werden auch vom dkfz sowie der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung seit langer Zeit gefordert. In diesem Winter machten beide zusammen mit anderen Gesundheitsorganisationen mobil in einem großen Kongress in Heidelberg, wo namhafte Referenten nicht nur Nikotinschäden und ihre Folgen aufzeigten, sondern auch die eine oder andere Erkenntnis aufkam, in welcher Form die Tabakindustrie wesentlich an den schleppenden Verbotsversuchen und Diskussionen mitbeteiligt ist.
Diverse Suchmaschinen helfen heute dabei, endlich wieder lecker essen zu können. Unter rauchfreiessen.ch sind aus nahezu allen Schweizer Kantonen Gaststättenbetriebe mit klarer Raucherregelung aufgelistet. Ob Bar, Café, Restaurant oder nur das Bistro für den Kaffee im Stehen ..., wer nicht passivrauchen will, kann aus einer Vielzahl von Angeboten, auch in seiner Nähe, wählen. Auch in Deutschland sind erste Führer auf dem Markt, www.google.de und die Webseiten der einzelnen Städte helfen hier weiter, wie etwa die Internet-Seite www.muenchen. de/nichtraucherguide.
Als erste rauchfreie Fluggesellschaft flog Finnair bereits im Jahr 1970 die Strecke Helsinki- London, ein Jahr später folgte United Airlines. Die Lufthansa brauchte noch einige Jahre, bis sie nach der Augsburg Air – der ersten deutschen Gesellschaft, zumindest auf Inlandstrecken, das Qualmen verbot.
Heute hat sogar die Deutsche Bahn AG nachgezogen. Nur wer im ICE bei 300 Stundenkilometern mit seinen Kindern die Trasse und den Zugführer beobachten will, muss sich in einem der – zwar weniger gewordenen – Raucherabteile ganz vorne den ungeliebten Giftstoffen aussetzen. Und auf den meisten deutschen Bahnsteigen muss der Raucher inzwischen lange nach einem Aschenbecher suchen. Die Zug-Bistros jedoch – so die Untersuchungen vom dkfz – sind so hoch belastet, dass der Besuch von Kindern möglichst unterlassen werden sollte und das Personal dort großer gesundheitlicher Belastung ausgesetzt ist. Sogar im an die Raucherabteile angrenzenden Nichtraucherwaggon ist die Luft rauchgeschwängert – wie die Gabel die Farben im Marmorkuchen, so mischen die Fahrgäste die Luftschichten, wenn sie von einem Zugabteil ins nächste wechseln.
Ganz Italien tat vor etwa zwei Jahren einen Aufschrei, als alle Restaurants und Cafés und sogar die Terrassenzonen bis zwei Meter um den Gastraum herum nikotinfrei werden sollten. Heute kräht kein Hahn mehr danach. Strafen bei Zuwiderhandlungen, so ist jedenfalls zu beobachten, werden allerdings nicht verhängt, da die neue Bestimmung allseits akzeptiert wird.
Spanien, Portugal und andere rauchfreie Staaten, wie England und Dänemark (zumindest auf gastronomischem Sektor), leiden nicht an mangelndem Bierkonsum, wie aus Irland zwar ursprünglich befürchtet, was aber nun doch nicht bestätigt wurde. Das Guinness fließt nach wie vor in gleichen Mengen, nur schmeckt es jetzt noch besser, bei viel angenehmerer Kneipenluft.
Auch die Ende 2004 erlassenen Rauchverbote in Bars und Restaurants in Neuseeland haben nicht nur für die Gesundheit der Besucher Positives bewirkt, sondern sogar das Geschäft angekurbelt. Das ergab eine Erhebung der Universität Otago in Wellington. Der Umsatz von Cafés und Restaurants stieg 2005 sogar um 9,3 Prozent. Die Zahl der Raucher, die nach eigenen Angaben beim Ausgehen mehr rauchen als sonst, sank von 57,8 auf 28,6 Prozent. Auch die Einstellung der Gastwirte hat sich geändert: Statt früher 44 unterstützen heute 60 Prozent das ehemals bekämpfte Rauchverbot, wie unter www.biomedcentral.com/ 1471-2458/6/64/abstract nachzulesen ist. Anfang April nun forderte der EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou die deutsche Regierung auf, endlich das europäische Werbe- und Sponsorenverbot für Tabak in nationales Recht umzusetzen. Er drohte sogar rechtliche Schritte an an, indem er die Angelegenheit vor den Europäischen Gerichtshof bringen wolle, wie aus Brüssel zu hören war.
Rauchen ist (un)cool
Im nebulösen Dunst des Tabakrauchs ist ein Trend zu beobachten: Wie früh Kinder und Jugendliche zur ersten Zigarette greifennicht nur zum Test – sondern schnell in die Sucht abgleiten, ist stark von Gesellschaftsschichten abhängig. Der Bildungsgrad steht hierzulande im umgekehrten Verhältnis zum Tabakkonsum. Wenn beide Eltern (oder auch nur einer wie bei Irina) rauchen, ist der Griff zur Zigarette einfacher, als wenn sich ein Zwölf- oder 13-Jähriger von seinem knappen Taschengeld Zigaretten kaufen muss. Aber wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. Denn es gibt auch viele Jugendliche aus Raucherhaushalten, die notorische Nichtraucher sind, weil sie von Klein auf unter dem Qualm der Eltern bewusst gelitten haben!
Der Grad der „Frühraucher“ in Schulen ist heute leicht rückläufig (von 28 auf 20 Prozent in den Jahren 2001 bis 2005). Diese Entwicklung wäre sicher noch positiver, wenn nicht die Mädchen mit zunehmend exzessivem Rauchverhalten die Statistik belasten würden. Aber auch hier werden soziale Unterschiede deutlich. So ist der Anteil der zwölf- bis 17-jährigen Raucher in der Hauptschule wesentlich höher als in Gymnasien.
Der Trend kommt aus den Staaten, wo der Raucher nicht mehr cool, sondern eher uncool ist und in die soziale Ecke gedrängt wird. Sportvereine unterstützen diesen Trend, denn wer ein guter Keeper oder mit seinem gesunden, perfekt gestylten Body im Schwimmbad glänzen will, raucht sich nicht ins Abseits. Selbst die Kids wissen schon, dass Nikotin sich langfristig kristallin in den Muskeln ablagert. Und ein solcher Muskel arbeitet nicht geschmeidig, sondern schmerzt. Die aktuelle DAK-Kampagne „Rauchfreie Schule“, die auch in vielen Bundesländern praktiziert wird, hat einen leichten Rückgang des Rauchverhaltens bewirken können. Aber was sollen Schüler von ihren Lehrern halten, die sich in der großen Pause in die „Räucherkammer“ begeben und dannmit Zigarettengestank und gelben Fingern im nächsten Klassenraum zum Unterricht erscheinen? Hier sind die Schulträger gefordert, auch für Personen in unmittelbarer Vorbildfunktion ein striktes Rauchverbot auszusprechen. Ärzte und natürlich besonders Zahnärzte sind bei dieser Forderung nicht ausgenommen.
Tabakkonzerne und Suchtverhalten
Nach der Durchsicht und Prüfung von ehemals vertraulichen und jetzt im Internet frei zugänglichen Unterlagen der Tabakindustrie kam das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) in Heidelberg zu folgendem Befund: Die Tabakindustrie hat ihre Produkte chemisch so verändert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Tabakabhängigkeit nach bestimmungsgemäßem Gebrauch von Zigaretten ansteigt. Die Dokumente belegen, dass die Tabakkonzerne seit Jahrzehnten Zusatzstoffe wie Ammoniak, Harnstoff, Menthol, Zucker, Kakao sowie viele andere Substanzen unter den Rohtabak mischen, welche den Zweck einer möglichst schnellen Abhängigkeit der Verbraucher und die Fixierung auf eine Marke verfolgen.
Nach Angaben der Tabakindustrie, so das Krebsforschungszentrum, werde das Abhängigkeitspotential von Zigaretten maßgeblich über die Säure-Basen- Chemie des Zigarettenrauches reguliert. Die Zigarettenabhängigkeit werde durch die Tabakkonzerne dann folgendermaßen geregelt: Man verabreiche Nikotin und manipuliere den pH-Wert des Zigarettenrauches zu basischen Werten, füge bestimmte Zusatzstoffe und eine Vielzahl von Aromastoffen hinzu. Laut dkfz ist es dann selbst Kindern möglich, tiefe Lungenzüge vorzunehmen. Alle Schadstoffe des Zigarettenrauches können ungehindert in die tieferen Atemwege gelangen und schmecken angenehm aromatisiert.
Ein wichtiger Zusatzstoff ist dabei Menthol. Menthol wird mittlerweile fast allen Zigaretten hinzugefügt, nicht nur ausgewiesenen Mentholzigaretten. Dieses ätherische Öl im Zigarettenrauch wirkt anästhesierend und führt damit zu einem verminderten Schmerz- und Reizempfinden. Das ermöglicht ein besonders tiefes Inhalieren und senkt gerade bei Kindern die Einstiegshürde. Um den strengen Tabakgeschmack zu überdecken, wird laut dkfz-Bericht der Zigarette Zucker hinzugefügt, der zusammen mit Ammoniak karamellisiert wird. Dadurch wird ein weicher statt beißender Geschmack erzeugt.
Impfstoff soll vor dem Rückfall schützen
Gegenwärtig forschen Wissenschaftler weltweit nach einem Impfstoff, der gegen die Suchtwirkung von Nikotin immun machen soll. Dieser Impfstoff könnte entweder als Rückfall-Prophylaxe bei ehemaligen Rauchern eingesetzt werden oder der primären Prävention dienen, um eine Nikotinabhängigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Erste Versuche an Mäusen haben bereits die Wirksamkeit dieses Verfahrens gezeigt. Bis ein solches Präparat auf den Markt kommt, werden aber wahrscheinlich noch einige Jahre mit vielen Nikotintoten ins Land gehen, wie es in www.lifeline.de heißt.
Erbanlage entscheidet über den Raucherkrebs
Warum nicht jeder starke Raucher auch erkrankt, das scheinen Forscher nun herausgefunden zu haben. So vergleicht Dr. Carola Seifart an der Universität Marburg gerade das Erbgut von Rauchern, die entweder unter einer dauerhaften Lungenerkrankung, beispielsweise an chronischer Bronchitis oder einer Form von Lungenkrebs, leiden, mit dem Erbgut von gesunden Menschen.
Bislang konnte sie mit ihrem Team zwei genetische Varianten ausmachen, die eine durch das Rauchen hervorgerufene Erkrankung beeinflussen. Diese Untersuchungen könnten die Antwort darauf geben, dass der Krebs bislang viel zu viele, wie auch den Showmaster Rudi Carrell, getroffen hat. Ob Irina eines Tages erkranken wird, könnten ihre Gene, sollte sich die Vermutung der Studie bestätigen und sie die „positive Variante“ haben, noch verhindern. Aber sie könnte auch aufhören. Nicht nur ihren Kindern und ihrer Umwelt zuliebe. Ab dem 1. Mai hat sie die Chance bei der großen Aktion Rauchstopp (www.rauchfrei2006.de) dabeizusein.