13. IZZ-Presseforum in Baden-Württemberg

Spezialeinsatz für kleine Patienten

Beim diesjährigen Presseforum des Informationszentrums Zahngesundheit Baden-Württemberg (IZZ) am Universitätsklinikum Tübingen stand das Thema „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ im Mittelpunkt. Tübingen versorgt als eines der wichtigsten Zentren in Deutschland Babys und Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten in fächerübergreifenden Sprechstunden. Darüber konnten sich die rund 30 teilnehmenden Journalisten vor Ort ein Bild machen.

Prof. Dr. Siegmar Reinert, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, und seine leitenden Ärzte berichteten mit Bildern und Beispielen über ihre Arbeitsschwerpunkte. Wie Reinert den Pressevertretern erklärte, koordiniert seine Abteilung die Arbeit des fachübergreifenden Zentrums für Spaltbildungen. Parallel zur operativen Behandlung gibt es eine Sprechstunde gemeinsam mit Kieferorthopädie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit Phoniatrie und Logopädie. Einblicke in das Thema „Milchzahnkaries“ gab Dr. Susanne Handtmann, Oberärztin der Ambulanz. Sie zeigte Ursachen und Folgen auf, informierte über das „Nursing Bottle Syndrom“ und Prophylaxe. Über Zahnverletzungen im Kindesalter sprach Dr. Martin Hairass, Facharzt für Oralchirurgie. Neben Therapien stellte er Zahnrettungsbox und Zahnschutzschiene vor.

Sport- und Spielunfälle sowie Stürze sind auch die häufigste Ursache von Kieferfrakturen bei Kindern, berichtete Facharzt Dr. Dr. Steffen Kless den Teilnehmern des Presseforums. Er nannte Schwierigkeiten in der Frakturdiagnostik und Therapien, die Wachstumsstörungen des Unterkiefers und Zahnkeimverletzungen vermeiden sollen. Oberarzt Dr. Dr. Christoph Leitner referierte über die kaufunktionelle Wiederherstellung von Kindern mit ektodermaler Dyplasie und den interdisziplinären Therapieansatz des Tübinger Zentrums für die seltene Erkrankung.

Kieferfehlentwicklungen brachte Oberarzt Dr. Dr. Dirk Gülicher den anwesenden Journalisten nahe. Dabei bekräftigte er, wie die Chirurgie die Kieferorthopädie ergänzt und – funktionell und ästhetisch – ein positives Endergebnis erzielt werden kann. Drei weitere Vorträge befassten sich mit „Fehlbildungen im Gesicht – operative und konservative Therapie“. Der Leitende Oberarzt, Prof. Dr. Jürgen Hoffmann, sprach über Blutschwämme und Hämangiome. Im Anschluss griff Reinert die Ohranlegeplastik auf, gefolgt von Oberarzt Dr. Dr. Michael Krimmel, der über Schädeldeformitäten berichtete.

DMS IV als Wegweiser

Den standes- und gesellschaftspolitischen Rahmen setzte Dr. Udo Lenke, Vorsitzender des IZZ-Verwaltungsrats und Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg. Er fokussierte die zahnmedizinische Versorgung der Zukunft und betonte den Beitrag der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie, DMS IV, zu gesundheitspolitischen Fragen und zur Versorgungsforschung. Als wegweisend bezeichnete er dabei integrierte Konzepte der Gesundheitsförderung. Außerdem unterstrich Lenke die künftige Rolle des Zahnarztes als „Gesundheitsmanager“. Über Problemfelder deutscher Politik sprach Prof. Dr. Jürgen W. Falter, Politikwissenschaftler der Universität Mainz.

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