Jemen

Füllungen am roten Meer

Heftarchiv Gesellschaft

Mit einer mobilen Dentaleinheit haben die Zahnärzte Dr. Matthias Eigenbrodt aus Berlin und Dr. Thomas Schünemann aus Marburg im März dieses Jahres für einen Hilfseinsatz den Jemen besucht. Mit Unterstützung der Entwicklungsorganisation Partner Aid International (PAI) und lokaler Behörden behandelten sie im Zeitraum von zwei Wochen an drei Orten über 250 bedürftige Patienten, wie Eigenbrodt berichtet. Vor allem Anästhesie, Extraktionen, Füllungen und professionelle Zahnreinigung standen in der Hauptstadt Sana`a, in Hays am Roten Meer und in Dhamar in den Bergen auf dem Programm.

Der Einsatz sei lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen, betont Eigenbrodt. Er arbeitete vier Jahr lang als Entwicklungshelfer im Jemen. Die Menschen in den Slums könnten sich keine zahnärztlichen Behandlungen leisten. Zudem seien besonders die ländlichen Regionen unterversorgt. Entsprechend groß sei der Ansturm gewesen. Im Jemen kauten 70 bis 80 Prozent der Erwachsenen die Alltagsdroge Khat, berichtet Eigenbrodt weiter. Die Blätter seien häufig mit Pestiziden belastet, das Kauen (siehe Foto) führe deshalb zu parodontalen Schäden und Mundschleimhautkrebs. Der Berliner Zahnarzt verfasste in den 90er-Jahren seine Dissertation zu dem Thema.

jr/pm

Weitere Infos über PAI gibt es unterhttp://www.partner-aid-in ternational.org

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