Telefon statt Internet
Nur etwa jeder sechste Bürger ruft in Deutschland Informationen von Behörden im Internet ab. Damit liegt Deutschland unter 21 Ländern auf dem vorletzten Platz, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Accenture hervorgeht. Laut Accenture wurden in der repräsentativen Erhebung zu den gepflegten Behördenkontakten in den 21 Ländern 8 600 Menschen im Herbst 2008 befragt.
Nur in Japan (13 Prozent) nutzen das Internet weniger Menschen als in Deutschland (18 Prozent). Im Durchschnitt informieren sich in den untersuchten Ländern 36 Prozent der Menschen online über die öffentliche Verwaltung oder holen Angebote ein. Am weitesten verbreitet ist dieser Weg in Norwegen (56 Prozent) und in Singapur (55 Prozent).
Mittels elektronischer Mail verkehren mit den Behörden durchschnittlich 22 Prozent. Norwegen liegt hier mit 42 Prozent wiederum vorn, gefolgt von Dänemark (37 Prozent). Deutschland rangiert in dieser Kategorie mit 18 Prozent im letzten Viertel der Länder.
Am liebsten benutzen die Deutschen weiterhin das Telefon, um Behörden zu erreichen, wie aus der Studie hervorgeht. Für jeden dritten (31 Prozent) ist es der bevorzugte Weg. Eine mögliche Ursache dafür sei die in Deutschland im internationalen Vergleich gute Erreichbarkeit der öffentlichen Verwaltung per Telefon. Im vergangenen Jahr konnten 68 Prozent der Bürger Behörden und Ämter „sehr gut bis gut“ erreichen. 2006 waren nur 49 Prozent.