Welt-Aids-Tag

Positiv zusammen leben

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Der Welt-Aids-Tag ging am 1. Dezember in das 22. Jahr. 1988 wurde er erstmals von der WHO ausgerufen und von Anfang an unter ein Motto gestellt. Weltweit lenken an diesem Tag Organisationen den Blick auf die Krankheit und rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit Infizierten, Kranken und Nahestehenden zu zeigen. Mit HIV infiziert sind rund 33 Millionen Menschen. In Deutschland leben etwa 36500 Erkrankte. Dass Aids eine globale Katastrophe, vor allem aber eine gefährliche Krankheit ist, glauben die Wenigsten: In Deutschland sind es gerade einmal 29 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Die Datenlage zeigt: Etwa 75 Prozent der Infizierten in Deutschland sind Männer. 90 Prozent der HIV-Infektionen werden durch Blut oder sexuell übertragen, also über Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit oderüber den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut. Knapp zwei Drittel aller Infektionen bundesweit sind auf ungeschützten Sex zwischen Männern zurück zu führen. Erfreulich, dass im Jahr 2009 der Anteil der Personen, die eine HIV-Infektion wahrscheinlich über Drogengebrauch erworben haben, laut Robert Koch-Institut auf 3,5 Prozent schrumpfte.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Deutsche AIDS-Hilfe und die Deutsche AIDS-Stiftung engagieren sich zusammen für Respekt und Offenheit. Alle gemeinsam rufen auf: Solidarität zeigen und Diskriminierung bekämpfen!

Die mehrjährig angelegte neue Kampagne „Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ zeigt Beispiele solidarischen Verhaltens aus dem realen Leben. Authentische und mutige Menschen mit und ohne HIV geben als Botschafter Einblick in ihr Leben und werben für Respekt und Akzeptanz. Sie berichten über eigene Erfahrungen mit HIV am Arbeitsplatz und innerhalb ihrer Freundschaften.

Daran knüpfen auch die diesjährigen Themenschwerpunkte der Kampagne an: „HIV und Arbeitswelt“, „Freundschaft und HIV“ und „Einschränkung durch HIV“. Im Kern geht es darum, dass Betroffene nicht ausgegrenzt werden, sondern offen und selbst-bewusst mit ihrer Infektion leben können. Ziel ist es, Menschen mit HIV mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen und in der Gemeinschaft anzunehmen.

Die rote Schleife

Die rote Schleife („Red Ribbon“) als globales Symbol im Kampf gegen HIV und Aids wurde Anfang der 1990er von dem New Yorker Frank Moore als Reaktion auf die ersten AIDS-Todesfälle entworfen – in Anlehnung an die amerikanische Tradition, eine Stoffschleife um einen Baum zu binden. Diese zeigt die Verbundenheit zu einem entfernten Freund oder Geliebten. Anfangs vor allem in der Künstlerszene und unter Homosexuellen verbreitet, setzte sie sich schnell weltweit als Symbol durch. Wer sie benutzt, bekundet an der sozialen Integration und Ent-Stigmatisierung von Menschen mit HIV und Aids mitwirken zu wollen.

Impfstoff nicht in Sicht

2007 erlitt die Impfstoffforschung einen schweren Rückschlag: In einer großen Studie hatten sich mehr Probanden mit HIV infiziert als Menschen, die nicht mit dem neuen HIV-Impfstoff geimpft waren. Der Impfstoff scheint also die Anfälligkeit für eine HIV-Infektion eher erhöht als gesenkt zu haben. Momentan hat sich daher große Ernüchterung breit gemacht. Es scheint unrealistisch, dass in den nächsten Jahren ein Impfstoff bereitgestellt werden kann.

Aktuelle werden Möglichkeiten zur Senkung des Übertragungsrisikos erforscht: So sollen etwa Mikrobizide als Creme oder Zäpfchen in der Scheide verhindern, dass HI-Viren in die Blutbahn der Frau eindringen.

Eine weitere Präventionsmaßnahme ist die Zirkumzision. Große Studien mit heterosexuellen Männern in Uganda, Kenia und Südafrika belegen, dass die Beschneidung der Vorhaut das Risiko für eine HIV-Infektion um etwa 60 Prozent senkt. Der Grund: Das innere Blatt der Vorhaut besteht aus zarter Schleimhaut; diese enthält sehr oberflächlich gelegene Immunzellen, die Zielzellen für HIV darstellen. Mit einer Beschneidung reduziert man die Schleimhaut und damit die Eintrittsfläche für HIV.

www.aidshilfe.de

www.aids-stiftung.de

Siehe auch „Der besondere Fall“ in den zm 20/2010

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