Für DWLF im Einsatz in Indien
Die zwei Jahre alte und gut ausgestattete Zahnstation in Coonoor ermöglicht eine Behandlung unter deutschen Hygienestandards – für die Kinder vor Ort ein Segen. Mit einem Zahnmobil können auch die bis zu vier Stunden entfernten Kinderheime angefahren werden. Reihenuntersuchungen und einfache Extraktionen bilden die Grenze des Machbaren. Insgesamt lag der Behandlungsbedarf bei 518 Personen in zwei Wochen – darunter auch Jugendliche und einige Erwachsene.
Massiv Zahnstein
Etwa 40 Prozent aller Patienten hatte eine Dentalfluorose, die man in all ihren Ausprägungen „bewundern“ konnte. An den bleibenden Zähnen hatten viele Kinder schon kurz nach Durchbruch der bleibenden Zähne massiv Zahnstein, reichlich Arbeit für Magdalena, eine Zahnmedizinische Fachangestellte der Universität Innsbruck, die vor Ort die Mundhygieneinstruktionen und Zahnreinigungen durchführte. Während im Milchzahngebiss einige zerstörte und entzündete Zähnen gezogen werden mussten, überwogen im bleibenden Gebiss kleinere Füllungen das Behandlungsspektrum.
Bei den wenigen Erwachsenen, die zur Behandlung kamen, standen Parodontitis und einzelne tief zerstörte Zähne im Vordergrund, alles Extraktionsfälle. Viele der Patienten hatten – wie bei uns auch – Angst vor der Behandlung, noch dazu bei einem Zahnarzt, der nicht die eigene Sprache spricht, aber alle waren sehr tapfer und geduldig und strahlten bereits einige Minuten nach der überstandenen Behandlung wieder.
Persönlich bereichernd
Der Einsatz für Zahnärzte ohne Grenzen hat sehr viel Freude gemacht; man konnte Land und Leute auf eine viel intensivere Art kennenlernen als ein gewöhnlicher Tourist. Eine persönliche Empfehlung: Jeder Kollege, der mit dem Gedanken an solch eine Tätigkeit spielt, sollte Initiative ergreifen und sich freiwillig sozial engagieren. Es lohnt sich für alle Beteiligten.
Dr. Kira OhlbrechtEhrenstr. 1340479 DüsseldorfKira.Ohlbrecht@web.de
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