Prophylaxe

Phytatzusatz in einer Mundspüllösung könnte Zahnsteinbildung vermindern

Heftarchiv Zahnmedizin
In der vorliegenden Untersuchung konnte gezeigt werden, dass die Zugabe von Phytat und Zink zu einer Mundspüllösung bei zweimaliger Anwendung am Tag die Konzentration von Kalzium im Speichel vermindert. Dies könnte die Zahnsteinbildung verringern.

Die Mineralisierung von Plaque und die damit im Zusammenhang stehende Zahnsteinbildung ist die Folge einer Übersättigung des Speichels mit Kalziumphosphaten, wie mit Hydroxylapatiten und Brushiten. Phytat ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der vor allem in der Kleie von Getreidepflanzen und in Hülsenfrüchten vorkommt. Es dient dem Pflanzenkeimling der Speicherung von Phosphat und Kationen (unter anderem Kalzium-, Magnesium-, und Eisen(II)-Ionen) für die Wachstumsphase. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Phytat beispielsweise die Bildung und das Wachstum von Hydroxylapatiten und Brushiten unterbrechen kann. Die Kalziumkomplexbildung von Phytaten wird dabei in Anwesenheit von Zinkionen verstärkt. Das stellt einen interessanten Ansatz für die orale Anwendung von Phytaten zur Hemmung von Zahnsteinbildung und -wachstum dar, der in der hier vorgestellten Studie untersucht wurde. Ziel der Studie war herauszufinden, ob die ionenbindende Eigenschaft von Phytat in der Plaque nachweisbar ist und sich daraus möglicherweise eine therapeutische Option für die Verminderung der Zahnsteinbildung ableiten lässt.

25 Probanden nahmen an der Studie teil. Die Studie wurde in drei Phasen mit einer Dauer von jeweils drei Wochen unterteilt: eine Kontroll-, eine Placebo- und eine Testphase. In der Kontrollphase wurde keine Mundspüllösung verwendet, in der Placebophase eine kommerziell erhältliche Mundspüllösung ohne jegliche Zusätze und in der Testphase eine mit Zink und Phytat angereicherte Mundspüllösung. Die Probanden haben zweimal täglich mit 20 ml der entsprechenden Lösung gespült. Am Ende einer jeden Phase wurde jeweils die sich in dieser Zeit gebildete Plaque durch einen Untersucher von den Zähnen entfernt und anschließend im Hinblick auf den Gehalt von Kalzium, Magnesium und Phosphat untersucht. Die Verblindung des Untersuchers wurde dadurch erreicht, dass die Patienten in beliebiger Reihenfolge die Test-, Placebound Kontrollphase durchführen konnten.

Die Menge von Kalzium, Phosphat und Magnesium in der Plaque verminderte sich in der Testgruppe signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei Kalzium und Phosphat war die Konzentration nach Verwendung der phytathaltigen Mundspüllösung um den Faktor drei niedriger im Vergleich zum Placebo. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen der Kontrollund der Placebogruppe wurden nicht gefunden.

Die Autoren kamen zu der Schlussfolgerung, dass eine phytat- und zinkhaltige Mundspülung zu einer Reduktion der Zahnsteinbildung führen kann.

Quelle: Grases F, Perello J, Sanchis P, Isern B, Prieto RM, Costa-Bauza A, Santiago C, Ferragut ML, Grontera G. Anticalculus effect of a trislosan mouthwash conteining phytate: a double-blind, randomized, three-period crossover trial. J Periodont Res 2009; 44: 616-621.

Dr. Daniela StephanCharité-Universitätsmedizin BerlinCharité Centrum 3 für Zahn-,Mund- und KieferheilkundeAbt. für Zahnerhaltungskundeund ParodontologieAßmannshauser Str. 4-614197 BerlinDaniela.Stephan@charite.de

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