Wünsche an die Politik
Für die Heilberufekammern nutzte der Präsident der LZKB, Dipl.-Stom. Jürgen Herbert, den Anlass, Wünsche an die Politik zu äußern. Der Wunsch nach einem grundsätzlichen Neuanfang im medizinischen Bereich stand dabei an erster Stelle. „Alle wollen gesund sein und dafür möglichst wenig bezahlen“, so Herbert. Dieses Begehren habe die Politik aufgegriffen und mit Gesetzen en masse reagiert. „Deshalb ist der medizinische Bereich heute zum Teil irrwitzig überreguliert. Es gibt in Deutschland sicher niemanden mehr, der unser Sozialgesetzbuch noch komplett überblickt.“ Wahrscheinlich entspringe daher auch das Misstrauen zwischen Ärzten, Krankenkassen und Politik. Einen Schlüssel zur Lösung sieht er in einem Bürokratieabbau, „in dem nicht nur immer wieder die gesuchten Wirtschaftlichkeitsreserven stecken. Der Bürokratieabbau hilft uns darüber hinaus bei der Beseitigung des strukturellen Ärztemangels im Land und sichert eine flächendeckende medizinische Versorgung. Mehr Vertrauen und weniger Bürokratie – das sind meine Hoffnungen nicht nur für 2010!“
Der Jugend eine Zukunft aufzeigen
In den weiteren Reden spielten insbesondere die Stärkung der regionalen Wirtschaft sowie der Freien Berufe eine Rolle. Ein vorsichtiger Optimismus machte sich breit, was die Wirtschaftslage betrifft. Es habe sich bewährt, dass in Brandenburg die Unternehmen Bodenständigkeit beweisen. Stehen Wirtschaft und das gesamte gesellschaftliche Leben auf soliden Füßen, könne auch der Jugend eine Zukunft im eigenen Land aufgezeigt werden. An die Landesregierung erging der Appell, die duale berufliche Ausbildung weiter zu stärken. Einer qualifizierten Schulbildung – im Land Brandenburg werden 2010 erstmals seit der Wende wieder Lehrer und Erzieher eingestellt – können eine kompetente betriebliche Ausbildung oder ein Studium im Land folgen. Für die Wirtschaftskammern sprach dabei der Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK) Potsdam, Dr.- Ing. Victor Stimming, für die Freiberufskammern der Präsident des Landesverbands der Freien Berufe Brandenburg e. V., Dipl.- Med. Thomas Schmidt, im Übrigen ebenfalls Zahnarzt.
Ministerpräsident Matthias Platzeck würdigte die Kammern als verlässliche Partner. Er wisse zu schätzen, dass die Kammern oder vielmehr ihre Mitglieder wesentlich dazu beigetragen haben, dass Brandenburg auf einen stabilen Arbeitsmarkt verweisen und sogar einen Zuwachs an Beschäftigung verzeichnen könne. Auf diese Stärken sollten sich alle Beteiligten besinnen und diese weiter ausbauen. In diesem Sinne warb abschließend der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier für seine Wirtschaftstour durch das Land. Er bat um engagierte Mitarbeit und ehrliche Kritik, um tragfähige Konzepte für ganz Deutschland entwickeln zu können, „denn die Menschen sollen auch in Zukunft von ihrer Arbeit leben können“. Die SPD setze dabei auf nachhaltiges Wachstum aus ökologisch innovativer Produktion, so Dr. Steinmeier.
Jana ZadowLandeszahnärztekammerBrandenburgParzellenstr. 9403046 Cottbus