Umbesetzungen sind kein Beinbruch
In Teams treffen verschiedene Charaktere und Talente aufeinander. Das gilt für Mannschaften im Sport genauso wie für Unternehmen und ärztliche Praxen. Schwierig ist, bei der Teamzusammensetzung die rich- tigen Entscheidungen zu treffen. Es kann durchaus sein, dass sich in einem Team – sei es dauerhaft oder nur für ein bestimmtes Projekt zusammengestellt – Schwierigkeiten unter den Mitgliedern ergeben. Diese können allein daraus resultieren, dass die Kollegen (innerhalb einer ärztlichen Praxis) nicht gut miteinander arbeiten können, weil ihre Arbeitsstile zu unterschiedlich sind.
Eigentlich wäre das gar kein Problem, denn durch einen Wechsel innerhalb der Teambesetzung ließen sich solche Reibungsverluste vermeiden. Doch Teams sind oftmals wie ein statisches System, das den Eindruck erweckt, auch bei größeren Schwierigkeiten nicht reformiert werden zu können. Zudem glauben manche Praxisinhaber, dass eine Veränderung beim Mitarbeiterstab gleichbedeutend mit dem Eingeständnis einer persönlichen personellen Fehlentscheidung ist. Und diese Blöße wollen sie sich nicht geben. Doch man kann diese Situation auch anders interpretieren. Denn vielmehr ist es ein Zeichen von Flexibilität und Einsicht aufseiten des Praxisinhabers, wenn er eine Personalentscheidung revidiert und dadurch in seinem Team die Arbeitssituation verbessert.
Teambesetzungen müssen nicht statisch sein
Um solche Änderungen in der Teambesetzung als sinnvolles Mittel der Mitarbeiterführung zu erkennen, sind allerdings be-sondere „Instrumente“ anzuwenden. Denn allein durch pure Führungskraft wird man wohl selten erkennen können, dass ein Teammitglied fehl am Platze ist und auf einer anderen Position viel besser und effektiver arbeiten könnte, wodurch der ganzen Mannschaft geholfen wäre.
Dazu bedarf es vor allem einer funktionierenden Kommunikation und eines offenen Dialogs mit allen Teammitgliedern. Diskussionen über eventuelle Schwierigkeiten brauchen zuallererst eine sachliche und vertrauensvolle Atmosphäre, damit sich keine Misstöne ergeben. Mitarbeiter sollten explizit dazu aufgefordert werden, die Zusammenarbeit im Team zu erörtern und zu beurteilen sowie Schwierigkeiten herauszustellen. So lernen alle Beteiligten, dass gelegentliche Probleme normal sind und – was noch wichtiger ist – dass sie behoben werden.
Fazit: Mit einem Praxisinhaber, der seine Entscheidungen zu revidieren bereit ist und der dazu steht, kann ein noch effizienteres Team aufgebaut werden.
Dietmar KernWirtschaftspublizistGebhard-Müller-Allee 571638 Ludwigsburg