Medikamente und Alkohol im Spiel
In der Ärzteschaft scheint es eine ernst zu nehmende Gefährdung für stressbedingten Alkohol- oder Medikamentenkonsum zu geben. Diese Vermutung äußert die Diplom-Psychologin Dr. Katja Geuenich im Deutschen Ärzteblatt. Sie beruft sich auf eine aktuelle Studie, die zeigt, dass viele Ärzte versucht sind, beruflichen Stress mit dem Konsum von Tabletten oder Alkoholika zu begegnen.
Beim einer von Geuenich selbst durchgeführten anonymisierten Online-Befragung wurden 1 287 Ärzte (Durschnittsalter: 48 Jahre, Geschlechterverteilung 50 zu 50, durchschnittliche Wochenarbeitszeit 47 Stunden) zu ihren beruflichen, persönlichen und familiären Belastungen befragt. Demnach stimmten sieben Prozent der befragten Ärzte der Aussage zu, Alkohol und/oder Medikamente zu konsumieren, um berufsbedingten Stress abzubauen. Drei Prozent gaben sogar an, dass diese Aussage „stark“ zutrifft. Neun Prozent der Befragten hielten die Aussage für „überwiegend“, elf Prozent für „teilweise“ zutreffend.