Keine „Zwei-Klassen-Medizin“
„Die durchschnittlichen Wartezeiten in den Arztpraxen werden von den Patienten als akzeptabel empfunden. Im Vergleich zu den Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen liegen die Wartezeiten der privat Versicherten nur knapp darunter. Darüber hinaus ist das Arzt- Patienten-Verhältnis von einem kooperativen Behandlungsstil und großem Verständnis geprägt.“ So äußert sich Prof. Harald Mau, Vorsitzender des Vorstands der Brendan-Schmittmann-Stiftung im NAV-Virchow-Bund, zu den Ergebnissen einer Patientenbefragung. Der Studie zufolge betragen die Wartezeiten bei Hausärzten durchschnittlich circa 29 Minuten. Bei ihren fachärztlichen Kollegen dauert es rund drei Minuten länger.
Bis zur Behandlung beim Zahnarzt müssen sich die Patienten etwa 20 Minuten gedulden. Die viel zitierte „Zwei-Klassen- Medizin“ war dagegen nicht nachzuweisen. Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung kamen laut den Befragungsergebnissen im Schnitt nach etwa 28 Minuten und damit gerade mal 1,5 Minuten später als Privatpatienten (26,5 Minuten) an die Reihe.
Insgesamt sehr zufrieden zeigten sich die Patienten mit dem Behandlungsstil ihrer Ärzte. Grundlage der Ergebnisse bilden 5 504 Fragebögen aus 111 Arztpraxen, die zwischen Oktober 2008 und April 2010 von den Patienten beantwortet wurden.