Den Nachwuchs erreichen
Zu den Festrednern zählte neben dem Präsidenten der Zahnärztekammer Thüringen, Dr. Andreas Wagner, auch Thomas Ilka, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.
Einer Träger des Wrigley-Prophylaxe-Preises 2011, Dr. Klaus-Günther Dürr (Gesundheitsamt Main-Taunus-Kreis), blickte auf 20 Jahre kommunale Gruppenprophylaxe zurück.
Dr. Ilka Gottstein (Gesundheitsamt Landkreis Eichsfeld/Thüringen) empfahl die Verwendung des Befundschemas der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) zur epidemiologischen Erfassung kieferorthopädischer Anomalien im ÖGD.
Auf die besondere Rolle der Gruppenprophylaxe zur frühzeitigen Erfassung behandlungsbedürftiger kieferorthopädischer Anomalien ging Prof. Dr. Christopher Lux (Universität Heidelberg) ein.
Prof. Dr. Carolina Ganß (Universität Gießen) präsentierte Prävalenz und Pathomechanismen von Erosionen und wies auf die besondere Bedeutung der häuslichen Anwendung neuer Zahnpflege-Präparate hin, die zu einer besseren Säureresistenz der Zahnoberflächen beitragen können.
Dass Junior-Zahnpasten gerade wegen ihres Geschmacks bei Kindern und Jugendlichen in der Wechselgebissphase sehr gut akzeptiert werden, zeigte Prof. Dr. Susanne Kneist (Universität Jena). In ihrer videobasierten Analyse präsentierte ZÄ Dr. Kirsten Schmied (Rittmarshausen), die Reaktion zwei- bis fünfjähriger Kinder auf verschiedene lokale Fluoridierungsmittel. Beide Referentinnen betonten, dass Geschmackspräferenzen beachtet werden sollten, um eine hohe Akzeptanz für die Fluoridprophylaxe zu erreichen.
Ungesunde Kost bevorzugt
Dass sich Kinder bei Markenlebensmitteln trotz Warnhinweisen eher für das ungesündere Produkt entscheiden, betonte Dr. Gunnar Mau (Universität Siegen, Lehrstuhl für Marketing). Hier stünden alle beteiligten Akteure in der Verantwortung.
ZA Martin Deichsel (Universität Jena) und Prof. Dr. Ulrich Schiffner (Uniklinik Hamburg-Eppendorf) erläuterten die Risikofaktoren der Frühkindlichen Karies. Schiffner bezeichnete in seinem – ebenfalls mit dem Wrigley-Prophylaxe-Preis 2011 ausgezeichneten – Beitrag die Parameter „niedrige Sozialschichtzugehörigkeit“ und „sichtbare Plaque an den Oberkiefer-Frontzähnen“ als gute Prädiktoren für ein erhöhtes Kariesrisiko.
Dass in Baden-Württemberg Amalgam bei Kindern und Jugendlichen weitestgehend durch zahnfarbene Füllungsmaterialien verdrängt wurde, zeigte Dr. Günther Pfaff (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg).
Der Pädaudiologe Prof. Dr. Wolfgang Angerstein (Universität Düsseldorf) ging auf Zusammenhänge zwischen Zungenbewegung, Velumfunktion, Tuben-Mittelohr-Belüftung und Paukenergüssen ein und gab Hinweise, wie ein logopädischer Behandlungsbedarf durch den Zahnarzt erkannt werden kann.
Positive Auswirkungen eines aufsuchenden intersektoralen Betreuungskonzepts auf die kindliche Mundgesundheit wurden von Dr. Yvonne Wagner (Universität Jena) gezeigt. Und Dr. Inka Goddon (Gesundheitsamt Ennepe-Ruhr-Kreis) stellte ein ganzheitlich orientiertes, modulares Betreuungskonzept zur Gesundheitsförderung in Kitas vor.
Dr. Pantelis PetrakakisHammer Str. 5440219 Düsseldorf
INFO
Neuwahlen
Der alte BZÖG-Vorstand, bestehend aus dem 1. Vorsitzenden, Dr. Pantelis Petrakakis, der 2. Vorsitzenden, Dr. Sabine Breitenbach, der Geschäftsführerin, Dr. Cornelia Wempe, und dem Schatzmeister, ZA Bernd Schröder, wurde durch die Delegiertenversammlung im Amt bestätigt. Nicht mehr zur Wiederwahl stellte sich die langjährige Beisitzerin und Redakteurin des Verbandsjournals „Zahnärztlicher Gesundheitsdienst“, Dr. Grit Hantzsche. Ihre Funktion wird in Zukunft Dipl.-Stom. Erdmuthe Kettler übernehmen. Gleichzeitig stimmte die Delegiertenversammlung der Erweiterung des Vorstands um die Positionen des Wissenschaftlichen Referenten und der Internetredaktion zu, die bis zur nächsten Delegiertenversammlung 2013 durch Dr. Uwe Niekusch und Dr. Hantzsche kommissarisch geführt werden.