Sächsischer Zahnärztetag

Ein Update für den Zahnerhalt

Mit weit über 1100 Teilnehmern waren der Zahnärztetag sowie die Fortbildungsveranstaltung für die Zahnärzte Sachsens und ihre Teams ein voller Erfolg. Über 600 Praxismitarbeiter waren gekommen, um das Erlernte gleich am Montag in die Praxis umzusetzen, um zusammen mit ihren Chefs denselben Wissenstand zu haben – alles freiwillig und zum Wohle des Patienten.

Und genau diese Freiwilligkeit wählte der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, als Einstieg für seine Begrüßungsworte: „Es ist immer Sinn und Zweck einer Fortbildung, Neugier zu wecken und zwar Neugier auf Neuerungen, um den Patienten ’auf der Höhe der Zeit’ zu behandeln.“ Und er ergänzte: „Das Lernen hört niemals auf!“ Er freute sich besonders über das große Interesse der Praxisteams am Wissenserwerb rund um den Praxis- alltag und machte nochmals deutlich, dass Fortbildung eine Selbstverpflichtung eines Gesundheitsberufs darstelle, die sich nicht durch gesetzgeberische Maßnahmen implementieren ließe. Auch Dr. Matthias Wunsch, Kammerpräsident in Sachsen, zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung, vor allem der Mitarbeiter, die als „geschlossenes Team“ angereist waren, um aus Chemnitz geballtes Wissen heim in die Praxen zu tragen. Er gab einen Überblick über die zahnarztrelevanten politischen Ereignisse des letzten Quartals: „Wir haben uns mit der papierlosen Abrechnung trotz anfäng- licher Schwierigkeiten sehr gut arrangieren können. Auch die Einführung der GOZ hat uns sehr beschäftigt. Allein in unserem Land haben wir bis zu 4 000 Zahnärzte geschult.“ Er wandte sich an Mitarbeiter und Praxischefs: „Ein Lob für das Engagement aller in der schnellen Erlernung der Änderungen und ihrer Umsetzung!“ Nichtsdestotrotz machte er in seiner Rede seinem Unmut Luft, nicht mit den Ergebnissen in aller Konsequenz zufrieden zu sein. Im Rückblick auf drei Quartale resümierte Wunsch: „Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach!“ Und das sagte er mit einem Seitenblick auf die Neuregelungen bei den Ärzten.

Fortbildungsreferent Prof. Dr. Klaus Böning, Dresden, hatte ein spannendes Programm zusammengestellt: Mit Schwerpunkt auf dem Zahnerhalt referierten 16 Wissenschaftler ihre neuesten Forschungsergebnisse.

So diskutierte man unter anderem die neuesten Methoden der Kariesdiagnostik: Prof. Dr. Rainer Haak, Leipzig: „Nicht alle Geräte, die auf dem Markt sind, sind für eine sichere Kariesdiagnostik praxistauglich!“ Er empfiehlt, neben der Blickdiagnostik auch die radiologische Kontrolle durchzuführen. Dass auch eine Kariesläsion nicht immer aufgezogen werden muss, diskutierte PD Dr. Sebastian Paris und zeigte die neuen Möglichkeiten der Kariesversiegelung sowie der Infiltration auf. sp

Info

Besondere Spurensuche

Festvortrag einmal anders: Dr. Mechthild Prinz, Diplombiologin und Direktorin für Forensische Biologie in New York, nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Reise zur Spurenanalyse von mysteriösen Todesfällen und ungeklärten Verbrechen. Sie vermittelte den Zahnärzten, die forensische Analysen bislang nur als Identifi- zierungshilfe mittels Zahnstatus kannten, einen Blick über den Tellerrand. Schilderungen einzelner Fälle machten ihren Vortrag zum Krimi im Fortbildungssaal. sp

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