25 Jahre Hilfswerk Deutscher Zahnärzte

Im Zeichen der Humanität

Hilfe zur Selbsthilfe auf vier Kontinenten in über 60 Ländern – dies hat sich das „Hilfswerk Deutscher Zahnärzte“ (HDZ) zur Aufgabe gemacht. Über 30 Millionen Euro Spendengelder sind seitdem für einen guten Zweck geflossen. Am 19. Oktober feierte die Stiftung bei einem Festakt im Beisein von rund 100 Gästen in Hannover ihr 25-jähriges Bestehen.

Als der Zahnarzt und Entwicklungshelfer Carl Heinz Bartels aus Göttingen 1982 nahe der thailändischen Stadt Chiang Mai eine Zahnklinik an das McKean-Leprahospital übergab, war das der Startschuss zu zahl-reichen weiteren karitativen Hilfsmaßnahmen. 1987 wurde aus der ursprünglichen Patenschaft für Lepragebiete eine Stiftung mit einem Startkapital von umgerechnet 25 000 Euro.

Soziale Verantwortung

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Stiftung erinnerte der heutige HDZ-Vor- steher, Dr. Klaus Winter, an die Anfänge der mittlerweile weltweit tätigen zahnärztlichen Hilfsorganisation. „Wir verfügen heute über ein anerkanntes, erfolgreiches Hilfswerk, das oft als Herzstück der sozialen Verant-wortung unseres Berufsstands bezeichnet wird“, sagte Winter in Hannover vor einer Vielzahl von Standespolitikern, Spendern und Partnern, die das Hilfswerk bisher unterstützt haben.

„Die gute Kooperation mit zahlreichen lokalen Trägerschaften – kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen, staatlichen Einrichtungen wie Botschaften, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, der ehemaligen GTZ), Konsulaten und Universitäten – konnte nur funktionieren, weil dieses Hilfswerk eine gesunde wirtschaftliche Basis für die anstehenden Projekte mitbringen konnte.“ Diese wirtschaftliche Basis beruhe auf Spenden des Berufsstands, die diese Arbeit erst möglich gemacht hätten.

Wege der Empathie

Das Hilfswerk stehe als Synonym für ein Aktionsbündnis im Sinne der Humanität, das weit über das ärztliche Ethos des Berufsstands hinausreiche, sagte Dr. Peter Engel, BZÄK-Präsident und gleichzeitig Schirmherr des HDZ, in seinem Grußwort. Es stehe der Zahnärzteschaft gut an, über den rein fachlichen Tellerrand hinauszuschauen und andere Wege der Empathie zu beschreiten. Hinter dem Hilfswerk stecke viel mehr als das Spendengeld, das verwendet wurde. Es handele sich um Altruismus reiner Güte, sei es beim Bau und Unterhalt von Zahn- stationen, aber auch von Waisenhäusern, Kinderheimen, Schulen oder Krankenstationen. Engel erinnerte an die Aktivitäten des HDZ bei Tsunamis, Erdbeben, Flutkatastrophen, Hungersnöten oder Flüchtlingswellen, an die Hilfe in Brennpunkten wie Haiti, Ostafrika, Pakistan, Südamerika. Unterstützung erfolge auch in Europa, so etwa bei gestrandeten Jugendlichen in Rumänien oder bei der Förderung von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland. Schnelle unbüro- kratische Hilfe gab es bei der Hochwasser-katastrophe an der Elbe oder bei der Reaktorkatastrophe in Japan.

Verlässliche Partner

Wichtig für das Hilfswerk sind verläss liche Kooperationspartner, allen voran die Salesianer mit ihren Organisationen „Don Bosco Mondo“ und „Don Bosco Mission“. Sie unterstützen Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Entwicklungs- und Schwellenländern, zum Beispiel Straßenkinder in Bolivien, Kinderheime in Indien oder Ausbildungswerkstätten auf den Philippinen. Fast 7,7 Millionen Euro an Spenden habe das HDZ in 20 Jahren in diese Projekte gesteckt, um den Jugendlichen Ausbildung als Hilfe gegen Armut zu ver-mitteln, erklärte Pater Georg Demming, ehemaliger Direktor der Salesianer Don Boscos, in seinem Grußwort. Auch mit dem Lazarus-Orden habe von Anfang an eine reibungslose Zusammenarbeit existiert, wie Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D. und Bailli und Großkanzler der Großballei Deutschland, betonte. Er hob die konfessionsungebundene, aber nicht unchristlich geprägte Unterstützung des HDZ bei Lazarus-Projekten für Leprakranke, Waise und Straßenkinder hervor, die erfolgreiche Ergebnisse gebracht hätte.

Nachhaltig wirken

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, zum Thema „Nachhaltige Entwicklung als Gebot der Gerechtigkeit“. Sein Fazit: Wer nachhaltig wirken will, komme an der Förderung von Bildung und Gesundheit nicht vorbei. In diesem Sinne übernähmen Stiftungen und Zustiftungen gesellschaftliche Verantwortung.pr

Info

Spenden aus Niedersachsen

Dr. Michael Sereny (m.), Kammerpräsident Niedersachsen, überreichte dem HDZ eine Spende seiner Organisation in Höhe von 5 000 Euro, die Vorsteher Dr. Klaus Winter und sein Stellvertreter, Dr. Klaus Sürmann, dankend entgegennahmen. Außerdem wurde bei der Feierstunde eine weitere Spende überreicht: Die Zahnärztliche Aktionsgemeinschaft im Landkreis Harburg, die sich aufgelöst hat, übergab ihr Vereinsvermögen dem Hilfswerk.

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