Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

der Jobmotor Gesundheitswesen läuft wider Erwarten rund. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann schon im Jahr 2030 jeder fünfte Erwerbstätige im Gesundheitswesen arbeiten. Diese Einschätzung aus einem BMG-Forschungsprojekt führt die Entwicklung vor Augen, die der Arbeitsmarkt nehmen kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) und das Wirtschaftsforschungsinstitut Darmstadt (WifOR) haben im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung jetzt spezifisch auf die Mundgesundheitswirtschaft abgestellte Prognosen erarbeitet. Auch die sektorale Entwicklung deutet eindeutig nach oben, so die Rahmenbedingungen den richtigen Weg nehmen.

Und obwohl Arbeitslosigkeit akut nicht mehr zu den größten Ängsten der Bundesbürger zählt: Dieser Ausblick ist beruhigend. Kontinuierliches Wachstum, in einem Bereich generiert, der Gesundheit und Lebensqualität schafft, ist ein konstruktiver Baustein für unsere zukünftige Gesellschaft.

Hier dürfte jedem – selbst dem Krankenversicherungslobbyisten – das anerkennende Kopfnicken nicht schwer fallen. Dass dieser Prozess im Arbeitsmarkt bereits heute in seinen Strukturen angelegt und in seinen Facetten klar erkennbar ist, spricht dafür, dass das beispielhaften Charakter annehmen sollte. Die ewigen Zweifler dürften aufmerken, dass hier ein Arbeitsmarkt funktioniert, gereade weil er eigenständig und selbstverwaltet ist. Er wird von Freiberuflern geprägt und verantwortet. Er ermöglicht die künftig von Arbeitnehmern gewünschte Flexibilität, die das so stark gefragte Prinzip des guten Verhältnisses zwischen Arbeit und Leben gestaltbar macht.

Dieser Sektor, der seine Schwerlast längst nicht mehr auf Reparatur ausgelegt hat, verhindert durch didaktisch klug gesetzte Vorsorge sogar, dass vorzeitiger oder unnötiger Schaden entsteht. Das alles funktioniert wirtschaftlich, so man Wirtschaftlichkeit langzeitlich berechnet. Dass so ein „Markt“, dessen Protagonisten darüber hinaus ein ausgesprochen gutes Verhältnis zur eigenen „Kundschaft“ pflegen und auch noch eine expandierende Marginalindustrie am Leben halten, funktioniert, klingt in unseren harten Zeiten zusammenbrechender Wirtschaftssysteme schon fast nach Märchen, ist aber keins. Und es kann weiterhin funktionieren, wenn die Gesellschaft dafür sorgt, dass die Rahmenbedingungen stimmen.

Um noch etwas oben drauf zu setzen: Angesichts der in anderen Bereichen nicht gerade rosigen Prognosen täte die Gesellschaft mangels Alternativen wahrscheinlich sogar besser daran, diesem Bereich unnötige Schwierigkeiten zu ersparen. Vieles spricht dafür, aktiv dazu beizutragen, dass dieser Teil des Arbeitsmarkts „brummt“.

Mit freundlichem Gruß

Egbert Maibach-Nagel

zm-Chefredakteur

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