Mobiles soziales Engagement

Hebamme und Zahnärzte helfen auf Madagaskar

Heftarchiv Gesellschaft
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„Ich möchte mit meinem späteren Beruf als Zahnärztin auch Menschen in ärmeren Ländern helfen. Die Arbeit der Organisa-tion „Ärzte ohne Grenzen“ hat mich schon früh angesprochen. Und dass ich jetzt hier in Madagaskar in einem Zahnarzt-Mobil mithelfen kann, damit geht ein ganz großer Traum in Erfüllung.“ Die 25-jährige Sophie Strukmeier aus Wolfenbüttel studiert in Bonn Zahnmedizin. Gemeinsam mit ihrem Vater Dr. Axel Strukmeier (beide im Bild rechts), der seit 1983 eine Praxis als Fachzahnarzt für Oralchirurgie betreibt und sich bei den Rotariern sozial engagiert, ist sie in die Heimat von Pfeffer und Vanille aufgebrochen – eine ehrenamtliche Urlaubs- betätigung 8 000 Kilometer entfernt von der heimischen Praxis.

Die deutsche Hebamme Tanja Hock (links), die seit drei Jahren mit einem bisher einzigartigen Hebammen-Mobil auf der viertgrößten Insel der Welt rund 2 000 Patienten aus den allerärmsten Bevölkerungsschichten und dem Obdachlosenmilieu rund um die Millionenstadt Antananarivo betreut, hat mit ihrem Mann Gerd Anfang 2012 eine ausrangierte rollende Sparkassenfiliale zu einer mobilen Zahnarztpraxis umgebaut. Ausgestattet mit Stromgenerator, Wasserfilter, Absaugeinrichtung, Licht et cetera können nun Menschen kostenfrei zahnmedizinisch versorgt werden.

Die Strukmeiers waren geschockt von der Zahnsituation, insbe-sondere junger Madagassen zwischen 15 und 35 Jahren. „Sie haben zum Teil sehr viele Fehlstellen. Schon Achtjährigen fehlen oftmals einige Zähne.“ Das deutsche Duo hat sich schnell einige Begriffe in der Landessprache Malagasy angeeignet, behandelte, gab Ernährungstipps und verteilte gestiftete Zahnbürsten. Neben Karies sei Zahnstein ein großes Problem. Während in Deutschland ein Zahnarzt auf 1 000 Menschen kommt, liege das Verhältnis in Madagaskar bei 1:60 000. Zudem gebe es keine Schulzahnärzte und keine staatliche Vorsorge in dem bitterarmen, abgewirtschafteten Land, das seit März 2009 von Putschisten regiert wird.

Wo das Hebammen-Mobil mit seinem Geschwisterchen, dem Zahnarzt-Mobil auch auftaucht, stehen die dankbaren Madagassen Schlange, die sich oftmals keinen Arztbesuch leisten können und viele Kilometer zu Fuß zurücklegen müssen, um eine Versorgung zu erhalten.

Spendenkonto:Mobile Hilfe Madagaskar e.V.Konto: 11418472 BLZ: 79550000 Sparkasse Aschaffenburgwww.mobile-hilfe-madagaskar.de

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