Lernen mit Blick in die Zukunft
Eigener Zahn oder Implantat – beide sind darauf angewiesen, fest verankert im Zahnhalteapparat – in Knochen, Bindegewebe und Gingiva – zu stehen. Sind diese erkrankt, droht Gefahr und schließlich der Verlust – von beiden. Das gilt es zu verhindern. So mahnten die 19 Referenten, die mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie die Fortbildung gestalteten, vor jeder Implantatplanung die parodontale Situation genau zu eruieren. „Ab dem zehnten Lebensjahr und bei jeder Erstuntersuchung, dann alle zwei Jahre den PSI (Parodontaler Screening Index) erheben“, forderte Prof. Dr. Peter Eickholz, Frankfurt, und fügte hinzu: „Wenn der Patient sich nicht behandeln lassen will, ist das sein Problem. Aber Implantate gibt es dann nicht!“
Viele Beiträge konnten zeigen, dass auch eine nicht-chirurgische Therapie bei einer moderaten chronischen Parodontitis durchaus zu parodontal stabilen Verhältnissen führen kann. Die Referenten zeigten den Praktikern, wie mit furkationsbeteiligten Zähnen oder mit Rezessionen am Implantat zu verfahren ist, wann das Pulverstahlgerät zum Einsatz kommt, wo die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer Regeneration am Zahn und am Implantat liegen und vieles mehr.
Passend zum Thema der Eigenverantwortlichkeit war der Festreferent gewählt. Prof. Dr. Manfred Müller, Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde in Kiel, machte auf kulinarische Tücken des Alltags aufmerksam. Nur drei Prozent der Deutschen, so Müller, lebten einen gesunden Lebensstil. Er empfahl „Eat less“, und forderte „mehr Kultur und Miteinander beim Essen“.
In seiner Eröffnungsrede übte Dr. Michael Brandt Kritik an bürokratischen Gesetzesvorgaben, „die für uns ins Unermessliche steigen. Eines sollte der Gesetzgeber bedenken: Je mehr Vorgaben er macht, desto defensiver wird die Medizin. Aber wir wollen unsere Patienten am wissenschaftlichen Fortschritt teilhaben lassen!“
Info
PKV-Vorstand im KZV-Fenster
Anlässlich der traditionellen Veranstaltung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein, dem sogenannten KZV-Fenster, hatte der Vorsitzende, Dr. Peter Kriett (r.), Volker Leienbach (l.) „in den Ring“ gebeten. Der PKV-Vorsitzende erklärte deutlich, warum die Idee einer Bürgerversicherung nicht funktionieren kann. „Bei der Berechnung ist vieles vergessen oder in einen Topf geworfen worden!“ Näheres erläutert Leienbach im Interview auf www.zm-online.de.