Eine Herausforderung: Der alte Patient
Mit mehr als 2,5 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind, ist Baden-Württemberg (BW) eines der „überalterten“ Bundesländer. Ein Grund mehr für die Entscheidung, sich auch seitens der Zahnärzte verstärkt um die Mundgesundheit dieser Altersgruppe zu kümmern. Denn nicht nur das Herz des alten Menschen schlägt anders, auch seine Mundgesundheit zeigt veränderte Anforderungen. Dr. Peter Riedel, Vorsitzender der BZK Freiburg, legte in seinen Ausführungen besonderen Wert auf die Schulung der Pflegekräfte, sowohl in der Ausbildung wie auch in der Fortbildung. Er verwies auf das bislang bundesweit in BW einzigartige Konzept einer Kooperation mit privaten Pflegeheimen. „Das Pflegepersonal muss wissen, wie ein Zahnersatz, wie ein Geschiebe herauszunehmen und zu reinigen ist. Es muss wissen, welche „Tücken“ in welchem Patientenmund besondere Pflege brauchen!“ Selbst der Festvortrag reihte sich in das Thema Altern ein. Der Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi, München, sprach über die Diversifizierung des Alters. Er nahm die Mythen des Alters aufs Korn, sprach über die kommunikativen Fallen und Parodoxien, und dass „Alte“ eine marktrelevante Zielgruppe darstellen. Sein Fazit: „Der Arbeitsmarkt wird das Bild des Alters zukünftig radikal verändern!“ In zahlreichen Fachvorträgen wurden zahlreiche Aspekte, wie physiologische Parameter, die damit verbundene veränderte Anästhesie und mögliche Interaktionen durch behandelte Polymorbidität, psychologische Veränderungen ebenso wie gebäudetechnische Aspekte mit dem Schlagwort „barrierefrei“ sowie Schulungsmodelle von Pflege- und Praxispersonal vorgestellt, Fragen aus dem Auditorium wurden beantwortet.
Mehr fachliche Inhalte werden als Nachrichten oder auch als Originalbeiträge in der kommenden Zeit in den zm veröffentlicht werden.