CED-Frühjahrstagung in Athen

Assistenzzeit auf dem Prüfstand

Die Frühjahresvollversammlung des Dachverbands der europäischen Zahnärzte, des Council of European Dentists (CED), fand aus Anlass der griechischen EU-Ratspräsidentschaft vom 22. bis zum 24. Mai 2014 in Athen statt. Intensive Debatten gab es über die Rolle der Assistenzzeit zur Vorbereitung auf den Zahnarztberuf.

Die Delegierten der CED-Mitgliederverbände nutzen ihre turnusgemäße Zusammenkunft, um intensiv über aktuelle EU-Gesetzgebungsverfahren mit zahnärztlichem Bezug zu beraten und sich inhaltlich zu positionieren. So standen die Überarbeitung des EU-Rechtsrahmens für Medizinprodukte und die Revision der EU-Vorgaben für den Datenschutz im Fokus der Aufmerksamkeit.

Initiative zu Antibiotikaresistenzen

Abseits des politischen Brüsseler Tagesgeschäfts nahmen die Delegierten drei Resolutionen zu aktuellen Fragen rund um die Zahnmedizin an. So bekräftigten sie, dass die europäische Zahnärzteschaft auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen leisten wird und entsprechende internationale Initiativen unterstützen will.

Der anhaltende Trend zu Zahnarztbewertungsportalen im Internet war Gegenstand einer zweiten Resolution. Die Delegierten plädierten in diesem Zusammenhang dafür, dass solche Portale klare Qualitätskriterien erfüllen müssen, um falsche oder übertriebene Bewertungen zu vermeiden.

Eine nationale Angelegenheit

Eine weitere Resolution, die im Vorfeld innerhalb des CED für Diskussionen gesorgt hatte, wurde zur beruflichen Bildung verabschiedet. Dabei ging es um die Frage, ob angehende Zahnärzte nach Abschluss ihres Hochschulstudiums im Rahmen einer begleitenden Ausbildung beziehungsweise Assistenzzeit speziell auf ihre berufliche Tätigkeit vorbereitet werden sollten. Angesichts entsprechender Forderungen auf nationaler Ebene hatten mehrere CED-Mitgliedsverbände gedrängt, dass sich der CED in dieser Frage positioniert. Die Delegierten sprachen sich in Athen prinzipiell für eine solche Assistenzzeit aus, falls diese primär dazu dient, universitär erworbenes Wissen zu vertiefen und den jungen Zahnärzten praktische Elemente der Praxisführung nahezubringen. Einig war man sich, dass die Einzelheiten einer solchen vertiefenden Ausbildung nicht europäisch, sondern ausschließlich auf nationaler Ebene festgelegt werden sollten.

Keine verpflichtenden Vorgaben geplant

Die deutschen Delegierten (bestehend aus dem Präsidenten der BZÄK und CED-Vorstandsmitglied Dr. Peter Engel, dem hessischen Kammerpräsidenten Dr. Michael Frank, dem Vorsitzenden der KZV Nordrhein, ZA Ralf Wagner, dem Hamburger Kammerpräsidenten und Vorsitzenden der CED-Arbeitsgruppe Patientensicherheit Prof. Dr. Wolfgang Sprekels und dem Stellvertretendem KZBV-Vorsitzenden Dr. Jürgen Fedderwitz) brachte sich intensiv in die Diskussionen um die Assistenzzeit ein. Aus Sicht der deutschen Zahnärzteschaft sei es wichtig, dass keine verpflichtenden Vorgaben für Zeugnisse eingeführt würden, so die deutschen Delegierten. Positiv sei ferner, dass es auch keinen verpflichtenden zusätzlichen Abschluss geben soll, der dem berufsfertigen Zahnarzt nach dem Studium aufgesattelt werde. Dem trage die CED-Resolution Rechnung. Jetzt gelte es, die Position der europäischen Zahnärzte auch in die Brüsseler Politik mit einzubringen.

Dr. Alfred BüttnerLeiter der BZÄK-Abteilung Europa/InternationalesAvenue de la Renaissance 1B-1000 Brüssel

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