Grußwort 2014
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die große Koalition aus CDU/CSU und SPD hat vor Jahreswechsel alle Zeichen auf Start gestellt: Der Vertrag ist unterzeichnet, die ministerielle Besetzung steht, die Bundesregierung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze ist somit arbeitsfähig.
Für Deutschlands Zahnärzteschaft ist das im Koalitionsvertrag vereinbarte Programm kein Aufbruch ins Unbekannte. Trotz parteipolitisch anderer Vorzeichen wird es nach bisheriger Kenntnis in der deutschen Gesundheitspolitik offensichtlich nicht zu den vor der Bundestagswahl befürchteten gefährlichen Experimenten kommen. Das komplexe System, so weit sind sich auch diese Koalitionäre inzwischen einig, verlangt Reformen, nicht Revolutionen. Das Menetekel „Bürgerversicherung“ hat vorerst an Kraft verloren, die Dualität der Systeme PKV und GKV bleibt das richtige Maß für die Struktur und Finanzierung der zahn-/-medizinischen Versorgung in Deutschland.
Ausdrücklich positiv ist zu bewerten, dass der Koalitionsvertrag das Bekenntnis zu Selbstverwaltung und Freiberuflichkeit von Ärzten und Zahnärzten enthält.
Darauf basiert unsere gesamte medizinische und zahnmedizinische Versorgung. Darauf können wir bauen, das lässt hoffen, dass auch unter neuen Vorzeichen die Kontinuität gewahrt bleibt, somit auch die alten, noch offenen Verpflichtungen auch von dieser neuen Bundesregierung wahrgenommen werden.
In den zurückliegenden vier Jahren haben wir mit „Schwarz-Gelb“ einiges erreichen können. Viele der von uns konzeptionell wie auch in der Umsetzung aktiv begleiteten Großbaustellen der vergangenen Regierung wurden trotzdem nicht rechtzeitig fertig-gestellt. Diese Arbeit wird – im Sinne unserer Patienten und unseres Berufsstands – jetzt hoffentlich wieder aufgenommen und fortgesetzt.
So bleiben Prävention und Pflege die erklärten Meilensteine im Versorgungs- bereich. Die Politiker – auch die der neuen Regierung – kennen unsere sehr konkreten und weitgediehenen Vorstellungen.
Hier ist der Ansatz für die politische Arbeit der kommenden Monate. Die Zusagen für unsere Anliegen, die wir – übrigens parteiübergreifend – in der vergangenen Legislatur erfahren haben, müssen im Interesse der betroffenen Menschen jetzt umgesetzt werden. Wir werden uns konsequent und hartnäckig dafür einsetzen. Das ist weit mehr als Standespolitik, das ist – letztlich – zahnärztlich geboten. Unser Vorteil dabei: Als „Präventionsexperten“ dieser Versorgungslandschaft können wir hier sehr selbstbewusst auftreten.
Diese immer wieder erfahrene Bestätigung unserer Arbeit bestärkt uns, spezifisch zahnärztliche Wege jenseits des versorgungspolitischen Mainstreams zu gehen. Auch das ist politischer Realismus.
Trotzdem ist uns klar, dass der zahnärztliche Berufsstand vor großen Herausforderungen steht. Die demografischen Veränderungen, die wirtschaftspolitischen Zwänge nicht nur Deutschlands, sondern auch Gesamteuropas fordern ein immenses Gegengewicht, so wir die heute so hervorragenden medizinischen und zahnmedizinischen Leistungen für die Menschen in dieser Gesellschaft erhalten wollen.
Nötig ist unser geschlossenes Auftreten in den standespolitischen Organisationen, letztlich in einem einig denkenden und handelnen Berufsstand. Das wird für den Erfolg unserer politischen Arbeit in der Auseinandersetzung gerade mit dieser großen Koalition wichtiger denn je.
Einigkeit im Berufsstand, möglichst auch von denen, die uns Zahnmediziner in unserer Arbeit unterstützen und begleiten – das ist das Pfund, das wir für unsere Patienten in die Waagschale unserer politischen Arbeit werfen müssen. Gemeinsam können Sie und wir hier viel erreichen. Dafür, aber auch für die im kommenden Jahr anstehenden Aufgaben in ihrer Praxis wünschen wir Ihnen und Ihrem Team Gesundheit, Geschick und eine glückliche Hand.