„Das verändert das Leben!“
Die Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement gilt als Kaderschmiede für die zahnärztliche Standespolitik. Wer diese Schule durchläuft, vertritt später den Berufsstand - oder nutzt das Wissen als Praxischef. Warum die Fortbildung in jedem Fall ein Gewinn ist, erläutert Geschäftsführer Dr. Sebastian Ziller.
Die AS-Akademie versteht sich als „postuniversitäres Forum für Zahnärzte“, das die Kompetenzen vermittelt, um sich freiberuflich in der Selbstverwaltung engagieren zu können. Was heißt das: Welches Know-how erwerbe ich mit meinem Abschluss und was kann ich damit anfangen?
Dr. Sebastian Ziller: Zum Beispiel vermitteln wir die Zusammensetzung, Bildung und Kompetenzen der politischen Institutionen. Die Teilnehmer erfahren die Abläufe von Gesetzgebungs- und Entscheidungsverfahren in Bund, Ländern und Kommunen – nicht langweilig frontal, sondern umgesetzt als interaktives Planspiel. Das finde ich spannend, denn so wird klar, wann und wie ich als Bürger – oder eben als Berufspolitiker – Gesetzgebungsverfahren beeinflussen kann: in Bundestag und Bundesrat und im Vermittlungsausschuss bis zur Ausfertigung und Verkündung im Bundesgesetzblatt. Klingt erst mal langweilig, gehört aber zu den beliebtesten Seminaren. Neben der Politik sind Gesundheitsrecht, Sozialsysteme, Praxis- und Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystemforschung, Sozialmedizin, Epidemiologie, Verwaltungsrecht, Kommunikation und Rhetorik Teil des Curriculums.
Manager in health care systems
Der Studiengang läuft über zwei Jahre (vier Semester) als berufsbegleitendes Kompaktstudium mit zehn Wochenendblöcken, jeweils Donnerstagabend bis Samstagmittag.
- Orte: bei den Trägerkörperschaften, in Berlin, ein Termin in Brüssel, Präsenzzeiten: 225 Stunden à 45 Minuten
- Das Angebot vermittelt Grundlagen von Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung, des Zahnarztrechts und des sozialen Sicherungssystems inklusive Grundzüge der Volks-und Betriebswirtschaftslehre. Die Studienvermittlung erfolgt praxisbezogen und zu einem großen Anteil in Seminarform und anhand praktischer Übungen.
- Abgeschlossen wird mit einer Zertifikats‧arbeit und dem Titel „Manager in health care systems“.
- Fortbildungspunkte: maximal 195
- Kosten pro Semester: 975 Euro, insgesamt 3.900 Euro.
- Dozenten sind renommierte Experten aus Wissenschaft und Praxis.
- Der 9. Studiengang startet im Februar 2016. Mehr Informationen gibt es unter www.zahnaerzte-akademie-as.de.
zm stiftet zwei Stipendien für 9. Jahrgang
Dass die Ausbildung an der AS-Akademie Sinn macht steht außer Zweifel! Aber diese fordert von den akademischen „Studenten“ genau dann hohen Einsatz und viel Herzblut, wenn sie besonders belastet sind: Praxisgründung, Aufbau der Praxis, die Familie… Wir als zm sind begeistert, dass junge Zahnärztinnen und Zahnärzte ihren Berufstand aktiv mitgestalten wollen.
Und dafür die Grundlagen mit dem Studium an der AS-Akademie legen. Die zm will hierzu einen Beitrag leisten und stiftet für zwei Zahnärztinnen oder Zahnärzte die Studienkosten für den 9. Jahrgang in Höhe von je 3.900 Euro. Einzige Bedingung: Sie müssen unter 45 Jahre alt sein. Und sich bis spätestens zum 31. Dezember 2015 bei der Redaktion (u.richter@zm-online.de) bewerben. Sollten mehr als zwei Bewerbungen eingehen, entscheidet das Los.
Viel Glück!
Nach dem Studium an der AS können Sie die Perspektiven des deutschen Gesundheitssystems einordnen, auch international. Sie sind in der Lage mit Akteuren des Gesundheitswesens – wie es so schön heißt – auf Augenhöhe zu diskutieren, weil Sie einfach gut argumentieren können: Dieses Rüstzeug haben Sie bei uns erhalten! Auch in der Praxis nutzt Ihnen das Wissen: Was Sie etwa im Bereich Arzt-Patienten-Kommunikation und Praxismanagement lernen, können Sie sofort nach dem Seminarwochenende in der eigenen Praxis anwenden.
Vergessen Sie nicht: Die Teilnehmer finden neue Netzwerke und einen Austausch untereinander, den es so intensiv nicht häufig gibt. Bei uns sind schon Ehen geschlossen worden. Aber Spaß beiseite: Der Netzwerkgedanke spiegelt sich im AS-Alumni-Verein wider, der seit nunmehr fünf Jahren aktiv ist.
Für wen ist die Fortbildung an der AS-Akademie denn das Richtige?
Für alle, die sich fachlich und berufspolitisch fortbilden wollen. Der Charme der Fortbildung liegt aus meiner Sicht in der Breite des Angebots. Diese zwei Jahre garantieren, dass man nicht nur an der Oberfläche eines Themas kratzt, sondern richtig in die Tiefe geht. Es handelt sich um ein besonderes berufsbegleitendes Fortbildungsangebot für Zahnärztinnen und Zahnärzte, die Interesse an der Übernahme von Verantwortung in den Gremien der zahnärztlichen Berufspolitik und Selbstverwaltung haben und sich das dafür notwendige Know-how zulegen wollen.
Deshalb freue ich mich, dass die zm-Herausgeber – KZBV und BZÄK – als Schirrmherren der Akademie zum 9. Studiengang eine Patenschaft übernehmen wollen – das ist ein tolles Weihnachtsgeschenk! Mein Dank geht an die beiden Institutionen und den zm-Chefredakteur für deren tatkräftige Unterstützung.
Studieninhalte im Wandel der Zeit
Vor 15 Jahren wurde die AS-Akademie gegründet. Was hat sich im Laufe dieser Zeit in Bezug auf Ziele und Inhalte geändert?
Nicht verändert hat sich das Ziel: Wir wollen unseren berufspolitischen Nachwuchs selbst qualifizieren. Eine Qualifizierung durch eine von den zahnärztlichen Körperschaften – also durch unsere Kammern und KZVen! – getragene Akademie ist ein wichtiger Pfeiler, um die Selbstverwaltung auch in Zukunft zu gestalten und zu sichern.
Was sich verlagert hat, das sind zum Teil die Studieninhalte: Internationale und europäische Aspekte haben an Bedeutung gewonnen. Die Bereiche Kommunikation, Präsentation und Rhetorik wurden auf Wunsch der Studienteilnehmer ausgebaut. Es gibt mehr Interaktionen, Planspiele und Seminare mit Workshop-Charakter. Die aktive Beteiligung kommt gut an.
Verändern wird sich auch die Organisation der Akademie. Der seit der Gründung aktive wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Burkhard Tiemann, wird den Staffelstab an den BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. Christoph Benz übergeben, der die Akademie ab 2017 leiten wird. Sicherlich sind dann auch neue Impulse zu erwarten. Die Geschäftsführung bleibt im Haus der BZÄK angedockt.
Konnte die Akademie die an sie gestellten Erwartungen erfüllen?
Ohne in Selbstlob zu verfallen, würde ich die Frage ganz eindeutig bejahen. Wir haben sehr viele ehemalige AS-Absolventen, die heute in VVen, Delegiertenversammlungen, in Vorständen von KZVen, Kammern und anderen Berufsverbänden, wie dem Freien Verband, aktiv sind. Darunter derzeit aktive Vorsitzende und Präsidenten. Es gibt auch Absolventen, die sich jenseits der Berufspolitik in der Kommunalpolitik engagieren.
Summa summarum war die Resonanz immer sehr positiv über die Jahre – viele Ehemalige treffen sich regelmäßig auf Fortbildungen, Zahnärztetagen oder auf unseren Alumni-Veranstaltungen. Diese Netzwerke sind ein wesentlicher und sehr positiver Effekt des Akademiebetriebs.