Prof. Sprekels verabschiedet

Die Laudatoren sparten nicht mit Superlativen, um Prof. Dr. Wolfgang Sprekels auf seiner Verabschiedungsfeier zu würdigen. Der frisch gekürte Ehrenpräsident dankte sichtlich gerührt - und verriet sein Credo.

Einhellige Botschaft der Laudatoren: Selbst die beeindruckenden Zahlen zur Länge seines Wirkens – 28 Jahre als Präsident der Landeskammer und 19 Jahre als Vize der Bundeszahnärztekammer – oder Aufzählungen all seiner Verdienste auf Länder-, Bundes- und Europaebene beschreiben das "Phänomen Sprekels“ nur unzureichend.

Die Weggefährten betonten seine Qualitäten als Macher, nannten ihn aber auch aufrichtigen Freund und Lehrer von beispielloser Arbeitswut, politischer Weitsicht und klarer Streitkultur. "Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen“, formulierte Sprekels prompt zum Amüsement der hochkarätigen Gratulanten in der Dankesrede sein politisches Credo. Bis er als frisch gekürter Ehrenpräsident seiner Landeskammer ans Rednerpult trat, durfte er die anerkennenden Worte von Nachfolger Konstantin von Laffert, vor allem aber der Festredner über sich ergehen lassen.

Engel: "Von Freund und Feind respektiert"

Sprekels habe die deutsche Zahnärzteschaft in den vergangenen Jahrzehnten "wie kaum ein anderer geprägt“, stellte BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel heraus und betonte, dass dies – anders als es leider allzu oft bei Verabschiedungen vorkomme – weder übertrieben noch geschwindelt sei. Sprekels sei in all seinen Ämtern eine Autorität gewesen, die von "Freund und Feind respektiert“ wurde, "war immer 150-prozentig vorbereitet“ und jemand, mit dem man sich "sich so richtig reiben und raufen“ konnte, so Engel weiter.

Zur Verdeutlichung seines Renommees erinnerte der BZÄK-Präsident daran, dass es Sprekels in einem Jahr gelungen sei, mit großer Mehrheit in der Bundesversammlung einen Haushalt durchzubringen, "der, wie sich erst in der Versammlung herausstellte, versehentlich den Delegierten gar nicht zugeleitet war“, so Engel. "Das muss ihm erst einmal einer nachmachen.“

Doneus: "Er hat viele Qualitäten abseits seiner pragmatischen Note"

Dr. Wolfgang Doneus, Präsident des Rats der europäischen Zahnärzte, lobte Sprekels als Vollblutpolitiker, der stets nachhaltige Antworten auf die drängenden Fragen seiner Zunft suche und es verstehe, auch auf europäischer Ebene Sitzungen zu lenken. "Er bleibt uns im europäischen Konzert zum Glück erhalten – und er wird kein leises Instrument spielen“, sagte Doneus, betonte aber auch, dass es abseits der harten pragmatischen Note viele Qualitäten gebe, die den Menschen Sprekels ausmachten.

Ähnlich lautete die Bestandsaufnahme von Dr./RO Eric Banthien, Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg: Er dankte seinem Mentor, dass er ihm den "rechten Weg durch den Dschungel der Standespolitik“ gewiesen und "kraft seiner Autorität“ für das gute Verhältnis der beiden Schwesterkörperschaften gesorgt habe.

Mit Sprekels wurde Dr. Helmut Pfeffer nach 24 Jahren aus dem zweithöchsten Amt der Landeskammer Hamburg verabschiedet. Sprekels dazu: "Er war ein toller Vizepräsident und hat nie an meinem Stuhl gesägt – oder er hat eine feine Säge benutzt.“

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