Die Arzneimittelkommission Zahnärzte meldet

Rote-Hand-Brief für Zaltrap

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Die Behandlung mit Zaltrap kann einen Risikofaktor für die Entwicklung von Osteonekrosen des Kieferknochens darstellen. Das gibt aktuell die Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt. Sie versendet einen Rote-Hand-Brief an alle Ärzte.

Das Medikament Zaltrap enthält den Wirkstoff Aflibercept und wird in Kombination mit einer Chemotherapie, bestehend aus Irinotecan/5 Fluorouracil/Folinsäure (Folfiri), angewendet bei Erwachsenen mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (MCRC), das bereits unter oder nach einem Oxaliplatinhaltigen Regime fortgeschritten ist.

Die Firma sowie die zuständigen Stellen haben sich zu dieser Warnung entschieden, weil bei mit Zaltrap behandelten Krebspatienten Fälle von Osteonekrosen des Kieferknochens gemeldet worden sind. Mehrere dieser Patienten hatten eine Begleitbehandlung mit intravenös angewendeten Bisphosphonaten erhalten, die dafür bekannt sind, möglicherweise Osteonekrosen des Kieferknochens zu fördern.

Daraus ergibt sich, dass die Behandlung mit Zaltrap einen zusätzlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Osteonekrosen des Kieferknochens darstellen kann.

Dies sollte berücksichtigt werden, insbesondere wenn die Anwendung von Zaltrap und intravenös angewendeten Bisphosphonaten gleichzeitig oder aufeinander erfolgt (siehe Kasten).

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Die Studienlage

Eine Meta-Analyse von drei Phase-3-Studien (EFC10262/VELOUR, EFC10261/VITAL, EFC10547/VANILLA) ergab eine Gesamthäufigkeit von Osteonekrosen des Kieferknochens von 0,2 Prozent (drei Patienten, N = 1.333) bei Patienten, die mit Aflibercept behandelt wurden, und 0,1 Prozent (ein Patient, N = 1.329) bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden.

Schätzungen zufolge wurden bis zum 3. August 2015 mehr als 22.700 Krebspatienten weltweit mit Zaltrap behandelt. Kumulativ hat Sanofi bis zum 3. August 2015 acht Berichte zu Osteonekrosen des Kieferknochens erhalten, die bei mit Zaltrap behandelten Patienten aufgetreten sind. Für drei dieser Fälle wurde eine begleitende Gabe von Bisphosphonaten berichtet, für die bekanntermaßen ein Risiko für Osteonekrosen des Kieferknochens besteht. Drei Fälle traten bei Patienten mit invasiven zahnmedizinischen Eingriffen auf. Von diesen drei Fällen mit zahnmedizinischen Eingriffen erhielten zwei gleichzeitig Bisphosphonate oder waren kürzlich mit Bisphosphonaten behandelt worden. Keiner dieser Fälle führte zum Tod.

Angesichts der Ergebnisse aus klinischen Studien, der Überprüfung der gemeldeten Fälle sowie eines potenziellen Klassen- effekts antiangiogener Wirkstoffe, die auf die VEGF-Signalwege wirken, werden die Fachinformation und die Packungsbeilage aktualisiert, um die neuen Sicherheitsinformationen zu Osteonekrosen des Kieferknochens aufzunehmen und Empfehlungen zur Behandlung der Patienten zu geben.

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zu Zaltrap sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) verfügbar:http://www.ema.europa.eu/ema/

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