Wir werden unsere Ziele weiter umsetzen!
Die Wahl zum neuen Vorstand der KZBV auf der konstituierenden Vertreterversammlung am 17. März in Berlin hat gezeigt: Das eindeutige und klare Votum für meine beiden Vorstandskollegen, ZA Martin Hendges, Dr. Karl-Georg Pochhhammer, und für mich, sowie für die Versammlungsleitung unter Dr. Karl-Friedrich Rommel, Dr. Bernhard Reilmann und Oliver Woitke ist ein großer Vertrauensbeweis der Delegierten – Vertrauen darin, dass die über viele Jahre etablierte verlässliche, konsensorientierte und erfolgreiche zahnärztliche Standespolitik weitergeführt wird. Mit dem Anspruch, sowohl die berechtigten Interessen des Berufsstands als auch die der Patienten zu vertreten.
Ich werte dieses Wahlergebnis als Ausdruck der Geschlossenheit der Vertreterversammlung gegen die zunehmende Einschränkung unserer Selbstverwaltungsautonomie und als klares Zeichen in Richtung Politik. Jetzt gilt es, nach vorne zu blicken und unsere Ziele weiter umzusetzen.
Wir werden uns als Führungsteam mit voller Kraft für eine stetige Verbesserung der zahnärztlichen Versorgung einsetzen. Unsere politische Agenda ist dicht bepackt. Da stehen zunächst ganz oben die drei großen Ds: Demografie, Digitalisierung und Datensicherheit. Will heißen: Wir müssen den demografischen Wandel bewältigen, die Chancen der Digitalisierung nutzen und dabei die Datensicherheit für die Zahnärzte wie auch für die Patienten konsequent im Auge behalten.
Bei der Digitalisierung geht es darum, ihr Potenzial zur Stärkung der Patientenkompetenz, zur Schaffung eines gleichberechtigten Zugangs zu Gesundheitsinformationen und zu einer effizienteren Patientenversorgung zu nutzen.
Es kann uns nur dann gelingen, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen, wenn dafür die politischen Voraussetzungen bedarfsgerecht justiert werden. Dazu gehört etwa, die Bereitschaft der jungen Kolleginnen und Kollegen zur Niederlassung zu fördern, in Städten wie auch in ländlichen Regionen. Ganz wichtig ist uns die Umsetzung eines bedarfsgerechten und dem Stand der Wissenschaft entsprechenden Versorgungskonzepts für die Behandlung von Parodontalerkrankungen. Das erfordert einen gemeinsamen Kraftakt von Zahnärzten, Wissenschaft, Politik und Selbstverwaltung.
Unser großes Ziel ist, die Mundgesundheit in der Bevölkerung über den gesamten Lebensbogen zu erhalten und unsere Erfolge zu verstetigen. Datengrundlage für die Weiterentwicklung der vertragszahnärztlichen Versorgung ist die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie, die DMS V, die eindrucksvoll die bisherigen Erfolge hin zur präventionsorientierten Zahnmedizin dokumentiert. Es gilt für uns, diesen Weg weiter zu gehen und dafür zu sorgen, dass vulnerable Patientengruppen wie Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr, Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen auf Basis entsprechender Konzepte noch besser an der Versorgung teilhaben können. Mit unseren Versorgungskonzepten „Frühkindliche Karies vermeiden“ und „Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter“ hatten wir bereits entscheidende Impulse gesetzt, damit die Weichen zur Versorgung richtig gestellt werden konnten.
Um all dies adäquat wahrnehmen zu können, brauchen wir in der Selbstverwaltung die nötigen Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Das GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz (GKV-SVSG) ist jetzt da, wir können es nicht mehr rückgängig machen. Jetzt gilt es, die verbleibenden Freiräume zur Ausgestaltung der Standespolitik geschickt zu nutzen und zu verhindern, dass diese weiter beschnitten werden.
Bei all dem bekennt sich die Vertragszahnärzteschaft zum dualen System der Krankenversicherung und stellt sich gegen eine Bürgerversicherung. Wir brauchen – neben der GKV – die private Krankenvollversicherung als zweite Säule im Gesundheitswesen und wir befürworten den Wettbewerb der Systeme. Eine Vereinheitlichung von GKV und PKV lehnen wir strikt ab.
Gerade in Zeiten zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen bleibt es dabei: Die KZBV wird sich weiter und mit voller Kraft für die Belange der Kollegen und Patienten einsetzen.