ZäPP: Warum sich die Teilnahme lohnt
Mithilfe des ZäPP will die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) noch näher an die Basis des Alltags von Praxisinhabern: Bislang ermittelte die KZBV über die bekannte Kostenstrukturerhebung (KSE) Daten, um etwa in den Verhandlungen mit den Krankenkassen ein realitätsnahes Bild der wirklichen Kostensituation in den Zahnarztpraxen darstellen zu können. Das ZäPP löst nun die bewährte KSE ab und soll diese in ihrer Aussagekraft übertreffen. Ziel des ZäPP ist es, eine möglichst aussagekräftige Datengrundlage über die Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Entwicklung – insbesondere der Kosten-, Einnahmen- und Versorgungsstrukturen – in den Zahnarztpraxen zu gewinnen.
Die Methode: Um wissenschaftlich fundierte Daten liefern zu können hat die KZBV das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) beauftragt, die Erhebung durchzuführen. So können die Neutralität und die Wissenschaftlichkeit unterstrichen werden – schließlich ist das Institut eine im Gesundheitswesen anerkannte Forschungseinrichtung.
In diesem sowie auch in den Folgejahren soll eine neue Datengrundlage zu den Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Praxen in ganz Deutschland geschaffen werden. Der Appell von Martin Hendges, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KZBV: „Jeder vollständig ausgefüllte und fristgerecht eingereichte Fragebogen zählt! Das stärkt die Position des gesamten Berufsstandes auf Landes- und Bundesebene und kommt damit auch unmittelbar den einzelnen Praxen zugute.“
Die Informationen aus dem ZäPP über die Kennzahlen der Zahnarztpraxen sollen daher die notwendige Grundlage schaffen, um – und das ist entscheidend – mit wissenschaftlich fundierten Daten die Belange der Zahnärzte in den Verhandlungen von KZBV und KZVen mit den Krankenkassen optimal vertreten zu können. Hendges: „Ohne diese fundierte Datengrundlage können wir künftig die Belange der Zahnärzteschaft nicht mehr optimal vertreten.“
Die Erhebung ist für die vertragszahnärztliche Versorgung daher von ganz erheblicher Bedeutung. Erfolgreiche Verhandlungen mit Playern der Gesundheitspolitik kommen nicht nur der Zahnärzteschaft insgesamt, sondern jeder einzelnen Praxis zugute.
Benchmarking für die Praxis
Doch was hat der einzelne Praxisinhaber davon, wenn er bei ZäPP mitmacht? Zunächst: Die Teilnehmer erhalten für die Mitwirkung am ZäPP einmalig je Erhebung und Praxis eine Aufwandspauschale (siehe Kasten). Neben der Aufwandspauschale werden den teilnehmenden Praxen zudem individuelle und kostenfreie Zusatzleistungen geboten. So werden explizit Informations- und Feedbackangebote bereitgestellt, die gezielt für die wirtschaftliche Planung in der jeweiligen Praxis eingesetzt werden können.
Die Erhebung ist für die vertragszahnärztliche Versorgung von ganz erheblicher Bedeutung.
Martin Hendges, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZBV
Der Praxisbericht verschafft zum Beispiel anhand von verschiedenen Kennzahlen zu den Arbeitszeiten, zu den zahnärztlichen Leistungen sowie zu den Einnahmen und Kosten der Praxis einen schnellen Überblick über die betriebswirtschaftliche Situation der Praxis im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt. Damit ist eine Einschätzung, wo die Praxis im Wettbewerb angesiedelt ist, möglich, ein individuelles Benchmarking also.
Analysen zur Wirtschaftlichkeit
Zusätzlich stellt die sogenannte Chefübersicht als Online-Anwendung übersichtlich und leicht verständlich aufbereitet die Entwicklung der Einnahmen- und Kostenstrukturen der Praxis anhand von Grafiken und Erläuterungen im Verlauf der vergangenen Jahre dar. Die für Teilnehmer ebenfalls kostenfreie Chefübersicht kann zudem zur Finanzplanung für die nächsten drei Jahre genutzt werden. Szenario-Analysen veranschaulichen dabei, welche Auswirkungen etwa eine bestimmte Investition oder Personalveränderungen hätte/n. Die resultierenden Szenarien können auch als Grundlage für eine private Liquiditätsplanung genutzt werden.
Um den Bearbeitungsaufwand möglichst gering zu halten, stellt das Zi kostenfreie Software-Tools bereit, mit denen die Einnahmen- und Kostenstrukturdaten durch den Steuerberater weitgehend automatisiert aus der Buchhaltung abgerufen werden können, sofern dieser die branchenüblichen Standardkonten-Rahmen nutzt.
Neue Kriterien für Vergütungsänderungen
Der Ausgangspunkt für ZäPP liegt schon etwas zurück, wurde durch gesundheitspolitische Überlegungen vorbereitet und schließlich vom Gesetzgeber in Regulierungen ausformuliert: Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz aus dem Jahr 2012 hat die Bundesregierung neue Kriterien für die Vergütungsveränderung ab 2013 geschaffen. „Seitdem werden die Gesamtvergütungen unter Berücksichtigung der Zahl und Struktur der Versicherten, der Morbiditätsentwicklung, der Kosten- und Versorgungsstruktur, der für die vertragszahnärztliche Tätigkeit aufzuwendenden Arbeitszeit sowie der Art und des Umfangs zahnärztlicher Leistungen vereinbart“, sagt Martin Hendges, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Insbesondere dem Kriterium der Kosten- und Versorgungsstruktur sei in den Verhandlungen mit den Kassen eine immer größere Bedeutung zugekommen.
Das Procedere
Mehr als 38.000 Praxen haben in den vergangenen Wochen auf dem Postweg einen ZäPP-Fragebogen erhalten und wurden um die Teilnahme an der Erhebung gebeten. Die Rücksendung der ausgefüllten Unterlagen wird mit einer Aufwandspauschale honoriert. Das sind 250 Euro pro Einzelpraxis und 350 Euro pro Berufsausübungsgemeinschaft. Als zusätzliches Dankeschön erhalten teilnehmende Praxen nach Abschluss der Untersuchung zudem kostenfreie Kontroll- und Planungsinstrumente. Anonymität und der bestmögliche Schutz sämtlicher Daten werden gewährleistet.
Weitere Infos im Netz unter: zäpp.de/index.php
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