Neues WHO-Review

Vollkorn senkt das Kariesrisiko

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt, dass verarbeitete Kohlenhydrate in der Nahrung die Mundgesundheit schädigen. Beim Essen sollten wir uns deshalb an Vollkorn halten und verarbeitete Stärke, insbesondere Zucker, vermeiden.

Die Ergebnisse eines Review mit 33 wissenschaftlichen Arbeiten zu einem möglichen Zusammenhang von der Aufnahme von Stärke und der Mundgesundheit deuten darauf hin, dass eine vollkornkohlenhydratreiche Ernährung - langsam verdauliche Stärken (SDS) - die Mundgesundheit weniger schädigt als eine, die verarbeitete Stärke - verdauliche Stärken (RDS) - enthält. 

Analysiert wurden Studien, in denen Lebensmittel mit schnell verdaulichen Stärken (wie Weißbrot, Cracker, Kekse, Kuchen, Brezeln) und mit denen mit langsam verdaulichen Stärken (wie Vollkorn und Hülsenfrüchte) verglichen und ihre Folgen in Bezug auf Karies, Mundkrebs und Parodontitis beschrieben.

Zu den Datenquellen gehörten MEDLINE, Embase, die Cochrane-Datenbank systematischer Reviews, das Cochrane Central Register of Controlled Trials, LILACS und Wanfang. Von 6.080 identifizierten Untersuchungen wurden 33 (28 Studien) in den RDS-SDS-Vergleich eingeschlossen: 15 (14 Studien) bewerteten die Beziehung zwischen SDS und / oder RDS und Zahnkaries, 16 (12 Studien) betrachteten Mundkrebs und 2 untersuchten Parodontitis. Für die Gesamtstärke wurden 23 Arbeiten (22 Studien) eingeschlossen: 22 bewerteten die Auswirkungen auf Karies und eine betrachtete Mundkrebs.

Unsere Nahrung enthält verschiedene Arten stärkehaltiger Kohlenhydrate mit unterschiedlichem Verarbeitungsgrad. Freie Zucker sind Zucker, die Lebensmitteln vom Hersteller, Köchen oder dem Verbraucher hinzugefügt werden, sowie jene, die natürlich in Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten vorkommen.

Obwohl die Forscher keinen Zusammenhang zwischen der Gesamtmenge der mit der Nahrung aufgenommenen Stärke und Karies fanden, stellten sie fest, dass die verarbeitete Stärke im Essen das Kariesrisiko erhöht. Grund dafür ist, dass im Mund die Stärke durch Amylase im Speichel in Zucker umgewandelt werden kann.

Verarbeitete Stärke schädigt offenbar die Mundgesundheit

„Alles deutet darauf hin, dass eine Ernährung, die reich an Vollkornkohlenhydraten ist, weniger wahrscheinlich die Mundgesundheit schädigt als Essen, das verarbeitete Stärke enthält“, erläuterte Studienleiterin Paula Moynihan, Professorin für Ernährung und Mundgesundheit an der Universität Newcastle.

Die WHO aktualisiert ihre Leitlinien zur Kohlenhydrataufnahme

Die WHO aktualisiert derzeit ihre Leitlinien zur Kohlenhydrataufnahme, einschließlich der Bewertung der Ballaststoff- und Stärkequalität. Derzeit empfiehlt die WHO empfiehlt, die Zufuhr von freiem Zucker auf weniger als 10 Prozent der Gesamtenergieaufnahme (Kalorienzufuhr) zu reduzieren, für die Zukunft schlägt sie eine weitere Senkung auf weniger als 5 Prozent vor.

Weitere von der WHO in Auftrag gegebene Untersuchungen zu den Auswirkungen der Kohlenhydratqualität auf andere Gesundheitsprobleme, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes, sollen als Grundlage für die bevorstehende Leitlinie dienen.

K. Halvorsrud, J. Lewney, D. Craig, P.J. Moynihan,  Effects of Starch on Oral Health: Systematic Review to Inform WHO Guidelin, in: Journal of Dental Research 8/18, first Published August 3, 2018teilentweetteilen

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