British Medical Association

"Ein No-Deal-Brexit zerstört unser Gesundheitswesen!"

Wenn Großbritannien die EU ohne Abkommen verlässt, könnte dies für die Patienten hinsichtlich der Arzneimittelversorgung fatale Folgen haben, warnte die British Medical Association (BMA).

Ein No-Deal-Brexit könne die medizinische Arzneimittellieferkette im Vereinigten Königreich über Monate hinweg lahmlegen und somit zu Engpässen führen, was letztlich das Leben der Patienten gefährde, mahnen die BMA, der Trades Union Congress (TUC) und ein Dutzend weiterer Gewerkschaften und Gesundheitsbehörden in einer am 29. August veröffentlichten Erklärung.

Ein No Deal würde den Arbeitskräftemangel des NHS verschlimmern

Darin heißt es, ein  No-Deal-Brexit würde die ohnehin schon überlasteten Gesundheits- und Sozialdienste in einem katastrophalen Ausmaß zerstören. Die Unterzeichner fordern die Regierung daher auf, den No-Deal vom Tisch zu nehmen. Ein No Deal würde außerdem den Arbeitskräftemangel des NHS potenziell verschlimmern, da Zehntausende EU-Bürger über ihr Recht, im Vereinigten Königreich zu leben und zu arbeiten, in der Schwebe gelassen werden.

Der BMA-Ratsvorsitzende Chaand Nagpaul sagte, dass alle Aspekte des Gesundheitswesens - von der medizinischen Versorgung und dem Personal bis hin zu Finanzierung und Forschung - von einem No-Deal negativ betroffen sein würden. "Die BMA als Stimme der Ärzte im Vereinigten Königreich verweist seit Langem insbesondere auf die ernste Gefahr, den ein No-Deal-Szenario für die Gesundheit der Nation darstellen würde", betonte Nagpaul.

Das Gesundheitssystem steht schon jetzt unter immensem Druck

"Zusammen mit unseren Kollegen im Gesundheitswesen arbeiten wir an vorderster Front bei der Behandlung von Patienten, in einem bereits unter Druck stehenden National Health Service und bei schwerwiegendem Arbeitskräftemangel", schilderte er die Situation. "Ein No-Deal-Brexit könnte diese Lage in einem katastrophalen Ausmaß verschärfen."

Von den "unschätzbaren Arbeitskräften in der EU bis hin zur Lieferung lebenswichtiger Medikamente und der Zusammenarbeit bei der medizinischen Forschung bis hin zu irischen grenzüberschreitenden Gesundheitsvereinbarungen" gibt es Nagpaul zufolge praktisch keinen Bereich der Gesundheit, der unberührt bleibt, falls das Land die EU ohne Abkommen verlässt.

Unterschrieben wurde die Erklärung außerdem von der Generalsekretärin des Royal College of Nursing, Donna Kinnair, der Generalsekretärin des Royal College of Midwives, Gill Walton, sowie der TUC-Generalsekretärin Frances O'Grady und dem UNISON-Generalsekretär Dave Prentis. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass sie die Anliegen von mehr als einer Million Mitarbeitern des Gesundheits- und Pflegepersonals vertreten.

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